Im Zuge der Rassismus-Debatte, ausgelöst durch den gewaltsamen Tod von George Floyd in den USA, hagelt es nun auch heftige Kritik gegen die Modebranche. Mit der #VogueChallenge machen unzählige User im Netz auf die fehlende Diversität in der Fashion-Industrie aufmerksam.

Unzählige Menschen retuschieren sich dafür selbst aufs Cover der Vogue, um zu zeigen, wie vielfältige Modemagazine aussehen könnte.

#VogueChallenge ruft zu mehr Diversität auf

Unter dem Hashtag #VogueChallenge finden sich im Netz derzeit unzählige Bilder, auf denen sich Menschen selbst auf das Cover der Vogue retuschieren. Damit will man auf die fehlende Diversität in Modemagazinen aufmerksam machen. Denn auf den Titelbildern unzähliger Modemagazine, seien hauptsächlich weiße Models zu sehen, so die Kritik. Um für mehr Vielfalt in der Fashion-Industrie zu kämpfen, teilen User weltweit derzeit ihre selbst-kreierten Vogue-Cover und zeigen so, wie eine repräsentativere Modebranche aussehen könnte.

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#voguechallenge

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Studentin geht mit Vogue-Challenge viral

Die Challenge wurde von der Studentin Salma Noor aus Oslo ins Leben gerufen. Via Twitter postete sie ein selbst-kreierte Vogue-Cover mit der Headline „Schwarz zu sein ist kein Verbrechen“. Dazu veröffentlichte sie den Hashtag #voguechallenge, der innerhalb kürzester Zeit viral ging. Über 170.000 Beiträge zu dem Hashtag finden sich derzeit alleine auf Instagram. Und es werden täglich mehr.

„Ich bin eine schwarze, junge muslimische Frau, die etwas Neues schaffen wollte, während sie über etwas spricht, das sehr wichtig ist.“, so die Studentin im Interview mit der Vogue. Sie kritisiere nicht das Magazin per se, sondern habe es einfach ausgewählt, weil es das bekannteste sei. Außerdem lese sie das Modemagazin selbst gerne, so Noor.

Heftige Kritik von ehemaligen Vogue-Mitarbeitern

Doch auch die Vogue selbst wurde in der Vergangenheit immer wieder für die fehlende Diversität auf ihrem Cover kritisiert. Und scheinbar sei Diskriminierung nicht nur auf dem Titelbild, sondern auch hinter den Kulissen ein großes Problem.

Denn im Zuge der aktuellen Rassismus-Debatte sprechen nun nämlich einig ehemalige Mitarbeiter offen über ihre Erfahrungen und werfen dem wohl bekanntesten Fashion-Magazin der Welt Rassismus und Homophobie vor. Zuvor hatte Anna Wintour, die Chefredakteurin der US-Ausgabe, offenbar ein internes Memo ausgeschickt, in dem sie sich für den ungleichen Umgang mit Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft innerhalb des Unternehmens entschuldigte. Das E-Mail gelangte an die Öffentlichkeit und sorgte für jede Menge Empörung unter ehemaligen Mitarbeitern. Via Social Media erzählten deshalb einige von ihnen öffentlich von ihren eigenen Erlebnissen. Die Vogue reagierte bislang allerdings noch nicht auf die Vorwürfe.

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With an impressive media résumé, Shelby Ivey Christie was recruited as a media planner at Vogue in 2016. She tweeted that her time at the glossy was “the most challenging and miserable” of her career, adding that bullying from white colleagues was exhausting. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ “A white male exec on the digital biz team dressed up in a chicken suit, with gold chains, sagging pants + rapped to our entire biz org as a meeting ‘kickoff’”, said one tweet. HR was alerted, but nothing was done. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Christie writes of Black employees being overqualified, underpaid, and overworked. She was assigned additional territories spanning the West Coast to Italy, would could stretch work days to 20 hours. Nepotism was also an issue. On Vogue’s social media team, two Black members were Ivy League grads while their white counterparts had “no prior relevant experience”. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Zara Rahim was hired as Vogue's communications director in 2017. A former spokesperson for Hillary Clinton, she also worked for President Obama before winding up Vogue. As the only WOC in a leadership role, she was given additional diversity responsibilities that equated an additional job. “I was told in the end I was ‘complaining too much’”. At her next job, her salary jumped $60k. “There are people who hold these keys and have held them for decades. They know what they are doing, fire them.” ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Journalist Noor Tagouri was never employed by Vogue, but her experience is telling of the racism that pervades legacy institutions. She was photographed for a feature in their Feb. 2019 issue, only to be misidentified in print as Pakistani actress Noor Bukhari. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ In attempts to remedy the situation, she was offered a written feature, but wasn’t allowed to address the misidentification. Tagouri countered with a separate feature on the topic, but was told that Vogue wouldn’t publish two diversity pieces in one year. An offer to lead a free Diversity & Inclusion event was also shut down because “it would make it look like Vogue has ‘a problem’”. Eventually, they settled on a Town Hall, but ghosted Tagouri after a schedule mix up. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ If the problem wasn’t obvious to the public then, it is now lol.

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