Eigentlich ist Jimmy Fallon mit seiner Late Night Show bekannt für lustige Interviews und Spiele mit seinen prominenten Gästen. Doch einige Mitarbeiter:innen behaupten jetzt, dass es hinter den Kulissen alles andere als lustig ist.

Stattdessen soll es angeblich zu einigen unangenehmen Zwischenfällen gekommen sein.

Toxisches Arbeitsumfeld bei Jimmy Fallon?

Insgesamt 14 ehemalige und zwei aktuelle Mitarbeiter:innen zeichnen derzeit ein Bild von Jimmy Fallons Late Night Show „The Tonight Show“, das mit den Bildern im TV nur wenig zu tun hat. Denn während auf der Bühne Gelächter und Spaß herrschen, soll Fallon hinter den Kulissen ein Umfeld erzeugt haben, durch das die Mitarbeiter:innen in einem „ständigen Zustand der Angst“ waren, wie ein Artikel des „Rolling Stone“ jetzt enthüllt.

„Wenn Jimmy schlechte Laune hat, ist der Tag für alle verdorben“, schildert etwa ein ehemaliger Mitarbeiter. „Die Leute machten keine Witze im Büro, sie standen nicht herum und redeten nicht miteinander. Es war eher so, dass man sich auf das konzentrieren sollte, was man zu tun hat, weil Jimmy schlechte Laune hat, und wenn er das sieht, könnte er ausrasten.“ Mehrere Mitarbeiter:innen beschreiben, dass Fallon ein unberechenbares Temperament hatte und es immer wieder zu eher unangenehmen Situationen mit dem Talkmaster kam. „Man wusste nie, welchen Jimmy wir bekommen würden und wann er einen Wutanfall bekommen würde“, erklärt etwa eine anonyme Quelle.

Fallon sei den Mitarbeiter:innen gegenüber auch immer wieder „passiv aggressiv“ gegenübergetreten, ganz besonders, wenn es um Feedback ging. „Igitt, lahm. Was ist nur los mit dir? Du hast dich selbst übertroffen“, liest sich etwa auf einer Notiz, die Fallon einem Mitarbeiter hinterließ.

„Psychisch war ich am tiefsten Punkt meines Lebens.“

Für die Mitarbeiter:innen wurde das Klima in der Arbeit letztlich sogar so toxisch, dass sie die Umkleideräume der Talkshowgäste als „Heulzimmer“ bezeichneten. Denn dort konnten sie ihren Emotionen freien Lauf lassen.

Zusammenfassend betonten sieben ehemalige Mitarbeiter:innen sogar, dass ihre psychische Gesundheit durch das toxische Arbeitsklima beeinträchtigt wurde. „Vier weitere Mitarbeiter sagen, dass sie aufgrund ihrer Erlebnisse in Therapie sind“, heißt es in dem „Rolling Stone“-Artikel. Auch von körperlichen Folgen wie schütterem Haar ist die Rede. „Psychisch war ich am tiefsten Punkt meines Lebens. Ich wollte nicht mehr leben“, berichtet etwa ein Ex-Mitarbeiter. Die Folgen auf die psychische Gesundheit waren demnach extrem. „Ich dachte die ganze Zeit daran, mir das Leben zu nehmen. Ich wusste, dass ich es nie tun würde, aber in meinem Kopf dachte ich: ‚Warum denke ich die ganze Zeit daran?'“

Jimmy Fallon entschuldigt sich

Offenbar haben die Berichte über das Arbeitsklima jedoch auch Folgen für Fallon. Denn wie unter anderem „Variety“ berichtet, habe er sich mittlerweile sogar entschuldigt. In einem kurzen Zoom-Meeting wandte sich der 48-Jährige demnach an seine Mitarbeiter:innen. „Es ist peinlich und ich fühle mich so schlecht. Es tut mir leid, wenn ich euch, eure Familie und eure Freunde in Verlegenheit gebracht habe“, soll er seinem Team gesagt haben. „Ich fühle mich so schlecht, dass ich es euch nicht einmal sagen kann. Ich möchte, dass diese Show Spaß macht, dass sie alle einschließt, dass sie lustig ist, dass sie die beste Show ist, die besten Leute hat“, so Fallon.

Ob sich die Atmosphäre in der Show und vor allem hinter den Kulissen tatsächlich ändern wird, bleibt abzuwarten. Seit Mai gibt es keine neuen Folgen der „Tonight Show“ mehr. Grund dafür war der Beginn des Writer’s Strike, der eine Weiterarbeit unmöglich machte.