Erziehung, Freundeskreis, Persönlichkeit – Wann wir das „erste Mal“ haben hängt von vielen Dingen ab. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass es noch einen weiteren Faktor gibt: Unsere Gene.

Dabei soll unsere DNS sogar 25 Prozent dieser „Entscheidung“ ausmachen.

Das „erste Mal“: Alles eine Frage der Gene

Manche sammeln lieber früher Erfahrungen, andere warten mit ihrem „ersten Mal“ lieber etwas länger. Das entscheidet jeder für sich selbst. Oder ist es quasi vorherbestimmt? Wissenschaftler der University of Cambridge haben jetzt nämlich herausgefunden, dass neben Erziehung, Religion, dem Freundeskreis und Medien auch noch ein weiterer Faktor mitentscheidet, wann wir das „erste Mal“ haben: Unsere Gene.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie hat das Forscherteam herausgefunden, dass es 38 Genvarianten gibt, die sie mit dem Alter beim „ersten Mal“ in Verbindung stehen. Dafür konnten sie auf die Daten von mehr als 125.000 Teilnehmer zugreifen. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass durchschnittlich jene Menschen, die früher in die Pubertät kommen, auch früher Sex haben. Und der Zeitpunkt unserer Geschlechtsreife ist stark von unseren Genen abhängig. Das bedeutet, dass unsere DNS auch einen indirekten Einfluss darauf hat, wann wir das „erste Mal“ haben.

Höhere Risikobereitschaft

Doch eine Genvariante fiel den Forschern dabei besonders ins Auge. Eine Variante des Gens CADM2 beeinflusst nämlich nicht nur unser Fortpflanzungsverhalten, sondern auch unsere Risikobereitschaft. Wer diese Genvariante aufweist, geht also eher ein Risiko ein und damit ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, im jüngeren Alter das „erste Mal“ zu haben.

Sich mit dem „ersten Mal“ Zeit lassen, oder nicht? Die Forscher schätzen, dass genetische Unterschiede gut 25 Prozent dieser Entscheidung ausmachen. Die anderen 75 Prozent kann man derzeit nicht ganz genau definieren. Doch es dürfte sich dabei um ein Zusammenspiel von Erziehung, Freundeskreis, Persönlichkeit und Religion handeln.