Eigentlich wollte der Influencer Oli London einfach nur so aussehen wie sein großes Vorbild Park Jimin aus der erfolgreichen K-Pop-Band BTS. Doch nun muss sich der Social-Media-Star mit Rassismuskritik und sogar Morddrohungen auseinandersetzen. Lediglich weil er sich selbst als „nicht-binär koreanisch“ sieht.

Der Brite unterzog sich bereits 18 Schönheits-OPs, um auszusehen wie ein K-Popstar.

Oli London unterzieht sich Schönheits-OPs, um Koreaner zu werden

Vor wenigen Tagen gab Oli London bekannt, nicht-binär zu sein – sich also weder als Mann noch als Frau zu identifizieren. Soweit, so unspektakulär. Doch, dass sich der Influencer nun auch als Koreaner wahrnimmt, scheint ihm seine Fan-Community äußerst übel zu nehmen. „Ja, ich identifiziere mich als koreanisch. Es ist allein meine Entscheidung und es tut niemandem weh“, sagt der 31-Jährige in einem Youtube-Video.

„Lass dich therapieren“

Nach langer Zeit in einer Identitätskrise habe Oli nun endlich sein wahres Ich gefunden. Die letzte auf Social Media geteilte Operation war eine Veränderung der Augen in eine mandelförmigere Form. Dies scheinen nicht alle gutzuheißen. Es hagelt Tausende böse Kommentare. Ein Tweet sagt beispielsweise aus, dass sein Verhalten verletzend sei und Geschlechteridentitäten nichts mit Nationalitäten zu tun haben.

Ein Fan kommentiert er soll sich in Therapie begeben. Außerdem schimpfen viele, Korea sei eine Nation, kein Geschlecht. „Wenn ich mich als Amerikaner identifiziere, bekomme ich dann die Greencard?“, schreibt ein Follower.

Einiger User gehen noch einen Schritt weiter und drohen dem Youtube-Star mit Gewalt. Nach eigenen Angaben habe Oli sogar explizite Morddrohungen erhalten.

„Ich habe buchstäblich Tausende von Todesdrohungen erhalten, was äußerst beängstigend ist“

Dabei wollte Oli London durch das öffentliche Outing andere Mitglieder der LGBTQI+-Community, K-Pop-Fans und Koreanern Mut machen und mehr Selbstbewusstsein geben.

In Südkorea gibt es Millionen LGBTQI-Personen, die keine Stimme haben, von der Gesellschaft verbannt und ihren eigenen Familien abgelehnt werden. Ich möchte ein Leuchtturm für diese Menschen sein und ihnen sagen, dass es okay ist, sich selbst als das zu outen, als das man sich identifiziert“, erklärt der Influencer auf seinem Instagram-Kanal.

Der Influencer wehrt sich gegen die Anfeindungen

Oli London lässt die Kritik nicht auf sich sitzen. „Es kostet nichts, freundlich und respektvoll zu sein und Liebe zu verbreiten“, lautet seine Devise. Außerdem verkündet er, dass er durch sein Outing auch sehr viel positives Feedback erhalten habe.

Das Instagram-Sternchen hat sich im Jahr 2013 das erste Mal unter das Messer gelegt. Laut britischen Medien soll der BTS-Fan umgerechnet bereits rund 125.000 Euro für seine Beauty-OPs bezahlt haben.