Sie war eine Ikone der frühen 2000er – ihr Status als Legende der Popkultur wird jetzt aber immer mehr kritisiert. Und zwar auf Tiktok. Denn dort bekommt „Jenny From The Block“ jede Menge Kritik.

In zahlreichen Videos sprechen User:innen über die Sängerin.

Jennifer Lopez wird zum viralen Meme

Jennifer Lopez blickt auf eine jahrzehntelange Karriere zurück, die von Highlights nur so gespickt ist. Denn sowohl als Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin oder auch mit ihrer Beautylinie sorgte sie immer wieder für Highlights und Euphorie. Sie wurde für unzählige Preise – darunter Grammys und Golden Globes – nominiert und sorgte mit ihrem Versace Kleid aus dem Jahr 2000 in gewisser Weise für die Gründung von Google Images. Man möchte also meinen, dass nur wenige mit Stars wie JLo mithalten können.

Doch wer einen Blick in die Sozialen Medien wirft, merkt mehr und mehr: JLo bekommt vor allem von der Gen Z derzeit keinen Status als Ikone, sondern eher den Stempel eines unauthentischen Stars. Der Grund dafür sind zahlreiche Interviews und Momente, in denen JLo sich selbst ein bisschen zu sehr feiert.

Wie etwa ihr neues Album „This is Me… Now“, das sie auch noch mit einem Film untermalen wollte und darin vor allem eines zelebriert: sich selbst (und ihre neue alte Liebe zu Ben Affleck). Online wurde der Film verrissen; auch das Album gilt für viele nicht gerade als Highlight. In der Dokumentation zum Film sieht man die 54-Jährige etwa bei Tanzproben und in Momenten, in denen sie immer wieder ihre Herkunft aus der Bronx betont und hervorkehrt, wie weit sie gekommen ist. Doch so, wie sie es darstellt, war ihre Jugend gar nicht, betonen einige Menschen online.

Die Userin „PhotosbyAngela“ betont auf Tiktok etwa, dass sie in der gleichen Schule war wie die Sängerin – und zeichnet ein ganz anderes Bild von JLos Vergangenheit. „Wir waren beide auf einer reinen Mädchenschule in einem irischen und italienischen Viertel, also bist du nicht den Block rauf und runter gerannt“, erzählt sie in einem Video.

Videos gehen viral

Auch ein „73 Questions“ Interview mit „Vogue“, in dem JLo ihre ehemalige Bodega-Bestellung wiedergibt, geht online in den vergangenen Wochen viral. Denn viele Leute, die selbst in der Bronx aufgewachsen sind, werfen dem Star vor: JLo hat den Bezug zu ihrer Herkunft verloren und verwendet ihn nur, um relevant und glaubwürdig zu wirken.

Ihre Bestellung „Ham and Cheese on a Roll“ ergänzt sie nämlich mit einem nicht weiter definierten „Orange Drink“, von dem sie behauptet: „If you know, you know“. Das Problem ist aber, dass online viele nicht wissen, was genau die Sängerin denn eigentlich meint. Dann viele, die selbst in der Bronx groß geworden sind, erklären: Diese Bestellung macht keinen Sinn. Andere nennen die Sängerin „Delusional“ und betonen, dass sie dieses Narrativ der wilden jungen Frau aus der Bronx einfach zu sehr verwende; vor allem, wenn man bedenkt, wie reich die 54-Jährige mittlerweile ist.

Jennifer Lopez wird zu „JLulu“

Besonders viel Aufmerksamkeit bekommt auch ein Interview, das JLO im Jahr 1998 mit „Movieline“ führte. Denn in diesem kritisierte sie zahlreiche andere Stars und hob sich selbst immer wieder in den Vordergrund. Cameron Diaz bezeichnet sie etwa als ein „glückliches Model, das viele Möglichkeiten bekommen hat, von denen ich mir nur wünsche, dass sie mehr daraus gemacht hätte“.

Während Salma Hayek in ihrer Auffassung nur eine „sexy Sexbombe“ ist, betont sie, dass sie und die Schauspielerin in „zwei verschiedenen Welten“ agieren; denn sie mache schließlich „alle möglichen anderen Dinge.“

Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow scheint für sie sogar noch irrelevanter zu sein. Denn in dem Interview erzählt sie: „Ich schwöre bei Gott, ich kann mich an nichts erinnern, in dem sie mitgespielt hat. Manche Leute werden durch Assoziationen heiß. Ich habe mehr über sie und Brad Pitt gehört als über ihre Arbeit“. Zugegeben, für diese Aussagen entschuldigte sich JLo und betonte, falsch zitiert worden zu sein; für zahlreiche User:innen zeige das jedoch einmal mehr, wie JLo sich selbst sieht – und wie sie andere betrachtet.

Viele kommen deshalb zum Fazit: „JLo ist JLos größter Fan“. Zugegeben, wir alle sollten stolz auf uns und unsere Arbeit sein; und vielleicht brauchen wir alle ein bisschen mehr Delulu-Attitude in unserem Leben. Doch im Falle von Jennifer Lopez scheint sie es damit wohl ein bisschen übertrieben zu haben. Denn die zahlreichen Interviews und Karrieremomente werden derzeit zwar zum viralen Phänomen; jedoch wohl auf die schlechtestmögliche Art und Weise. Mitten in der Promotion ihrer Tour wird JLo nämlich zum Meme – und zur Delulu Queen „JLulu“, mit der sich nicht viele richtig identifizieren können.