Als Vampir Edward Cullen wurde Robert Pattinson über Nacht zum Teenieidol. Wie er jetzt gesteht, entstand die legendäre distanzierte Art seiner „Twilight“-Figur jedoch nur durch die Einnahme von Valium.

In dem Interview offenbart der Schauspieler auch weitere ungewöhnliche Methoden, wie er sich auf Rollen vorbereitet hat.

Robert Pattinson spricht über „Twilight“-Casting

Seien wir mal ehrlich: Ganz egal, wie viel Ruhm und Aufmerksamkeit Robert Pattinson als neuer Batman zuteilwird – für die Hardcore Twilight-Fans wird er für immer Edward Cullen bleiben. Eine Rolle, auf die der Schauspieler auch zehn Jahre nach dem Finale kritisch zurückblickt, denn sein Charakter Edward hatte einige Macken.

In einem Interview mit GQ reflektiert Pattinson jetzt unter anderem seine Erfahrung als Teenie-Idol Edward und erzählt, dass er auch zu etwas ungewöhnlichen Mitteln greifen musste, um sich in den Vampir hineinversetzen zu können. Der Grund: „Ich hatte angefangen, diese absolute Angst vor Vorsprechen zu entwickeln, die sicher viele Schauspieler haben“, erklärt er. „Ich konnte so begeistert von etwas sein, und am Tag des Vorsprechens brach mein Selbstvertrauen dann völlig zusammen.“

Eine Angst, die er auch vor dem „Twilight“-Vorsprechen hatte. Weil er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte, kontaktierte er seine Agentin, die ihm den Rat gab, Medikamente dagegen zu nehmen. Genauer gesagt Valium, ein verschreibungspflichtiges Medikament, das viele Menschen zur Beruhigung bei Angst- und Spannungszustände verwenden.

„Distanzierte Art“ verhalf ihm zur Rolle

„Ich hatte noch nie zuvor ein Valium genommen„, erklärt Pattinson im Interview. „Ich erinnere mich nur daran, dass ich mich auf dem Rücksitz des Taxis bei offenem Fenster so herrlich fühlte und dachte: ‚Wow, das hat mir gefehlt.'“ Eine Einstellung, die für das Vorsprechen scheinbar genau die richtige war.

„Ich glaube, ich hatte beim Vorsprechen diese ziemlich abgehobene, distanzierte Art, die wohl für die Rolle gut war.“ Denn eben diese „spacige“ Distanz und teils weggetretene Art war genau das, was die „Twilight“-Macher suchten – und verhalf Pattinson schließlich zum Weltruhm.

Verbindung zwischen Edward und Cedric

Pattinson erklärt in dem Interview auch, dass eine Verknüpfung von zwei seiner bekanntesten Rollen teilweise seine Schuld war. Denn wie Fans immer wieder betonen, springt Pattinson nicht nur als Edward Cullen von Baum zu Baum, sondern auch in seiner Rolle als Cedric Diggory in „Harry Potter und der Feuerkelch“.

Damals hüpft er in seiner ersten Szene nämlich von einem Baum ins Bild. Ein Move, den Pattinson vorschlug. „Aus irgendeinem Grund habe ich immer die Idee: ‚Warum springt er nicht einfach von einem Baum?'“, sagt er gegenüber GQ. Dass er die Bewegung ein paar Jahre später in Twilight wiederholte, war aber nur Zufall.

Apropos Harry Potter: Wie Pattinson gesteht, fühlte er sich bei den Dreharbeiten ganz schön „bescheuert“. Aber nicht wegen der Kostüme, der Tatsache, dass der Großteil des Films vor einem Greenscreen gedreht wurde oder es inhaltlich um Drachen, Hexen und Dementoren ging. Nein, Pattinson war die Haltung des Zauberstabs ein Dorn im Auge.

Robert Pattinson verprügelte sich für seine Rolle als Cedric selbst

„Ich erinnere mich daran, dass ich einen Zauberstab in der Hand hielt und dachte, dass es sich so bescheuert anfühlt, ihn wie einen Zauberstab zu halten“, erklärt er in dem Video. Aber dafür hatte er eine einfache Lösung: „Also halte ich ihn mit zwei Händen wie eine Pistole und denke, dass ich in einem ‚Stirb Langsam‘-Film mitspiele. Ich glaube, ich habe sogar ein Auge geschlossen, wenn ich nach unten schaue, als hätte ich einen Sucher.“ Eine etwas andere Art, zu zaubern.

„Harry Potter und der Feuerkelch“ war für ihn übrigens eine sehr „einschüchternde“ und „beängstigende“ Erfahrung. Denn es war sein Kinodebüt. Dementsprechend groß waren scheinbar auch seine Versagensängste. Um sich besser vorbereiten zu können, habe er deshalb ein Buch über Method Acting gelesen.

Dieses empfahl unter anderem, sich vor jeder Szene selbst zu verprügeln. Ein Tipp, den Pattinson annahm. „Ich habe mich vor diesen Szenen so aufgeregt, als würde ich mich prügeln oder so etwas und habe einfach in ein Kissen geschrien und auf mich eingeschlagen und meine Kleidung zerrissen und so weiter“, sagt er. Die Folge: Die Prothesenwunden an seinem Körper schmolzen dahin und mussten neu angebracht werden.

Egal ob als Vampir oder Zauberer: Pattinson scheint recht ungewöhnliche und teils gefährliche Wege zu finden, um sich in seine Figur hineinzuversetzen. Bleibt nur zu hoffen, dass er für seine Rolle als Batman mittlerweile neue Methoden gefunden hat.