Wir sind mittlerweile in dem Zeitalter angekommen, in dem die Überreste von Menschen ins Weltall geschmuggelt werden können. Zumindest hat sich das vor Kurzem genauso auf der ISS ereignet. Einer der ersten Weltraum-Touristen schmuggelte die Asche von „Scotty“-Schauspieler James Doohan (Star Trek) auf die Internationale Raumstation.

Das Ganze passierte bereits 2008, wurde nun aber öffentlich.

Asche von James Doohan in den Weltraum geschmuggelt

Nach seinem Tod wollte „Star Trek“-Schauspieler James Doohan im All beigesetzt werden. Der Kanadier verkörperte den beliebten Charakter „Scotty“ in der Raumfahrtserie. Nachdem er 2005 gestorben war, versuchte seine Familie den letzten Wunsch von James zu erfüllen: Seine Asche sollte ins Weltall. 2007 wurde ein Teil seiner Asche, zusammen mit der von 308 anderen, für 4 Minuten in einen Suborbit geschossen. 2008 sollte seine Asche es dann schließlich in einen niedrigen Erdorbit schaffen. Die Mission scheiterte allerdings. Denn die Rakete wurde zerstört, bevor sie den Orbit erreichte. Bitten von Doohans Familie, die Asche auf die Internationale Raumstation ISS zu bringen, wurden abgelehnt.

Deshalb wandte sich Chris Doohan, der Sohn des Schauspielers, 2008 an Richard Garriott. Garriott war durch Videospiele reich geworden und zahlte als einer der ersten Weltraum-Touristen 30 Millionen US-Dollar für einen Trip zur Internationalen Raumstation. Wie Garriott nun der London Times erzählte, befand er sich zu dem Zeitpunkt bereits in den Startvorbereitungen für den Flug und deshalb in Quarantäne in Kasachstan. Er ließ sich von Chris die Asche per Post schicken. Als diese ankam, laminierte er sie in drei Fotos von James Doohan. Die Fotos schmuggelte er in seinen Flugdaten-Unterlagen zur ISS.

Ein Teil der Asche schaffte es auf die Erde zurück

Eines der Fotos ließ Garriott laut seinen Erzählungen durch eine Luftschleuse gleiten, woraufhin es in der Erdatmosphäre verglühte. Ein weiteres Foto schaffte es gemeinsam mit Garriott zurück zur Erde. Der Millionär schickte es dann an Chris. Nach Erscheinen des Artikels in der London Times, stellte dieser sogar ein Foto davon auf Twitter.

Das dritte Foto hat Garriott unter eine Bodenplatte im Columbus-Modul der ISS versteckt. Vermutlich ist es immer noch dort.  Im Tod ist James Doohan laut der Times also fast 2,7 Milliarden Kilometer durch den Weltraum gereist und hat die Erde mehr als 70.000-mal umrundet.