Wegen der Drosselung von iPhones bekam Apple in den USA eine Sammelklage. Nun einigte sich das Unternehmen in dem Fall zu einem Vergleich und stimmte zu, bis zu 500 Millionen US-Dollar Entschädigung zu zahlen.

Damit stehen Besitzern von bestimmten iPhones eine Entschädigung von jeweils rund 25 Dollar, also in etwa 22 Euro zu. Je nachdem, wie viel iPhones tatsächlich für diese Zahlung qualifiziert sind, könnte der Betrag sogar noch steigen.

Apple muss Entschädigung für Drosselung von iPhones zahlen

Die Sammelklage wurde von rund zwei Jahren eingereicht als plötzlich Berichte auftauchten, Apple würde iPhones langsamer machen, wenn diese einen alten Akku haben. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen Kunden so offenbar dazu zwingen, sich neue Geräte kaufen. Ein User deckte die ganze Sache auf und postete Infos dazu via Reddit.

Folgende iPhones sind von der Drosselung betroffen:

  • iPhone 6 (Plus) mit iOS 10.2.1 und neuer
  • iPhone 6s (Plus) mit iOS 10.2.1 und neuer
  • iPhone SE mit iOS 10.2.1 und neuer
  • iPhone 7 (Plus) mit iOS 11.2 und neuer

Besitzer dieser iPhones haben Anspruch auf Entschädigung, sofern diese iOS Versionen vor dem 21. Dezember 2017 installiert wurden.

Drosselung hat technische Hintergründe

Offenbar hatte die Drosselung technische Gründe. Denn Apple wollte damit lediglich verhindern, dass sich ältere Handys plötzlich abschalten, wenn der Akku nicht mehr stark genug war – zum Beispiel bei Kälte. Das Problem daran war jedoch, dass Apple diese Neuerung ohne Ankündigung durchführte. Als die Vorwürfe erstmals via Reddit auftauchten, reagierte Apple sehr offen und erklärte die Hintergründe. Daraufhin bat man sogar an, die Akkus kostenlos auszutauschen. Dennoch reichten unzählige Nutzer Klage ein. Mit Erfolg. Denn nun gibt es in dem Fall ein Urteil.

Mittlerweile lässt sich diese Drosselung übrigens auch manuell einstellen und sogar deaktivieren. Unter „Batteriezustand“ im Menü „Einstellung“ kann diese Funktion ganz einfach aktiviert oder deaktiviert werden.

Liste mit betroffenen Nutzern

Nun muss nur noch das Bezirksgericht in San Jose zustimmen, damit diese Vereinbarung rechtskräftig wird. Zwar bestreitet Apple weiterhin, etwas falsch gemacht zu haben. Dennoch stimmte das Unternehmen dem Vergleich zu. Anhand einer Datenbank muss Apple nun scheinbar jene User festlegen, die Anspruch auf Entschädigung haben und eine genaue Liste mit Namen an das Gericht melden. Dieses benachrichtigt dann die betroffenen Käufer. Leider gilt die Regelung bislang jedoch nur für User in den USA.

Eine endgültige Einigung soll am 3. April 2020 stattfinden. Denn dann treffen sich die Kläger und Apple noch einmal vor Gericht.