Am 15. Jänner 2001 ging die Online-Enzyklopädie Wikipedia an den Start. Hatte das kostenlose Internet-Lexikon anfangs noch einen schlechten Ruf, hat es vielen von uns doch wesentlich die Schul- und Universitätslaufbahn erleichtert.

Während wir dank Wikipedia stets interessante Fakten parat haben, wissen die meisten recht wenig über die Plattform selbst. Deshalb haben wir hier fünf interessante Fakten über Wikipedia für euch:

1. Es kommt auf die Sprache an

Wikipedia ist das umfangreichste Lexikon der Welt. Doch wie hilfreich das Nachschlagewerk tatsächlich ist, kommt darauf an, welche Sprachen man beherrscht. Denn die Qualitätsunterschiede zwischen den Artikeln in den verschiedenen Sprachen sind beachtlich. In insgesamt 300 Sprachen und Dialekten gibt es Einträge auf Wikipedia. Mit über 6,2 Millionen Artikeln gibt es momentan die meisten Einträge in der englischsprachigen Wikipedia. Die deutsche Version ist mit 2,5 Millionen Einträgen auf dem vierten Platz. Generell liegt der Fokus auf 18 Sprachen, die jeweils über eine Million Artikel aufweisen. In 34 Sprachen gibt es hingegen nicht einmal 1.000 Artikel. Wer also keine gängige Sprache spricht, kann mit der Online-Plattform nur wenig anfangen.

2. Es gibt einen Schnelllöschantrag

Dass Internet-User aus der ganzen Welt einen Beitrag zu Wikipedia leisten können, ist bekannt. Anders als bei herkömmlichen Lexika kann grundsätzlich jeder Internet-Nutzer einen Eintrag ändern. Deswegen hat Wikipedia auch so einen riesigen Umfang und greift teilweise sehr schnell aktuelle Entwicklungen auf, ist aber auch für Ungenauigkeiten, Fehler, Vandalismus und parteiische Einträge anfällig. Kommt dies bei einem Artikel besonders häufig vor, kann die Änderung von Einträgen beschränkt werden.

Wikipedia hat mittlerweile einen ganzen Katalog von Relevanzkriterien zusammengestellt, von denen das Thema, über das man einen Artikel verfassen möchte, mindestens eines erfüllen muss. Darunter fallen zum Beispiel mathematische Grundbegriffe, Filme, Spiele, Organisationen und Institutionen, Orte und natürlich Personen. Bei Personen spielt der Beruf und ein gewisser Erfolg in diesem eine große Rolle. Artikel können auch gelöscht beziehungsweise zur Löschung vorgeschlagen werden, und zwar dann, wenn sie den Qualitätsanforderungen der Wikipedia nicht entsprechen oder als Artikelthema irrelevant sind. User können dann einen Löschantrag stellen. Dann kommt es zu einer siebentägigen Löschdiskussion. Bei eindeutigen Fällen gibt es aber auch eine Schnelllöschung. Diese kann bei folgenden Kriterien beantragt werden:

  • Grundmängel, also Vandalismus, Testseiten, Ankündigungen von Artikeln, verworrene Inhalte, Texte ohne Definition oder Kontext, Texte in falscher Sprache, sinnentstellte Maschinenübersetzungen, Fragen
  • Scherzeinträge und Fakes
  • Irrelevanz
  • Rechtswidrigkeit
  • Offensichtliche Werbung
  • Urheberrechtsverletzung

3. Wikipedia finanziert sich ausschließlich durch Spenden

Das Angebot ist bis heute nicht-kommerziell. Zwar werden die Artikel durch Freiwillige erstellt, doch die Organisation, Kontrolle und die Server kosten Geld. Die gemeinnützige Organisation Wikimedia Foundation betreibt das Ganze und finanziert sich allein aus Spenden.

4. Es gibt 3,5 Millionen Freiwillige

Mehr als drei Millionen Freiwillige schreiben, redigieren und prüfen die Artikel. Betrieben wird Wikipedia von der Wikimedia Foundation, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in San Francisco.

5. Nur 15 Prozent sind Frauen

Die Menschen, die ehrenamtlich zu Wikipedia beitragen, nennen sich übrigens Wikipedianer. Wikipedianerinnen gibt es leider nur wenige. Nach Zählung der Wikimedia Foundation tragen jeden Monat 350.000 Freiwillige ihre Arbeit bei. Nach Umfragen sind aber nur circa 15 Prozent davon Frauen.