Offiziell gilt der Lockdown in Österreich bis 8. Februar. Was danach passiert, ist aber ungewiss. Ob er in die Verlängerung geht, entscheidet sich nächste Woche.

Das verkündete die Opposition nach einer Videokonferenz mit der Regierung und Experten am 25. Jänner.

Lockdown-Verlängerung hängt von der Zahlen-Entwicklung ab

Müssen wir die neue Normalität noch ein bisschen länger aushalten? Das entscheidet sich nächste Woche. Für kommende Woche wurde ein weiteres Treffen von Regierung, Opposition und Experten vereinbart. Wie es ab dem 8. Februar weiter geht, sei noch nicht konkret erörtert worden, erklärte am Montag auch die Virologin Dorothee von Laer. In der „ZiB2“ wollte sich von Laer nach der Experten-Videokonferenz im Kanzleramt nicht festlegen, ob aus ihrer Sicht eine Fortsetzung des Lockdowns über dieses Datum hinaus nötig sei.

Denn dies hänge von der Zahlenentwicklung ab. Am 25. Jänner wurden knapp über 1.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Virologin erwartet aber, dass es kein „Schwarz-Weiß“ geben wird, sondern die Regierung einen gut abgewogenen Stufenplan entwickelt. Eine Verschärfung des Lockdowns mit weiteren Ausgangsbeschränkungen befürwortet von Laer nicht: „Ein Spaziergang schadet nicht.“ Jedoch plädiert die Virologin für eine „freundliche Kontrolle und Erinnern im Alltag“. Auch sollte man beim Skifahren zumindest eine Reduktion erreichen. Was die Wirksamkeit der Maßnahmen angeht, hätten sich die Schließung der Schulen oder das Verbot von Großveranstaltungen als besonders effektiv erwiesen, daheim Einschließen im Lockdown bringe weniger.

Lieferverzögerung bei AstraZeneca

NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger zeigte sich „alarmiert“ angesichts der letzten Entwicklungen rund um die Wirksamkeit und die mögliche Lieferverzögerung des Impfstoffes von AstraZeneca. Sie dränge daher „weiter auf eine entsprechende Adaption des Impfplans, beispielsweise durch den gezielten Einsatz von Antikörpertests, damit die als erstes geimpft werden, die noch über keinen Schutz verfügen“.

Bei einer zuvor abgehaltenen Videokonferenz zwischen Regierung und Landeshauptleuten nahm die Problematik der angekündigten Impfstoff-Lieferkürzungen ebenfalls breiten Raum ein. Seitens des Kanzleramtes hieß es nach den Gesprächen in einem Statement, die Infektionslage sei derzeit nach wie vor „stabil“ und die 7-Tages Inzidenz „leicht sinkend“. „Österreich befinde sich im besten Drittel der EU-Staaten, was die Neuinfektionen, 7-Tages-Inzidenz und die Tests betrifft“, so heißt es aus dem Kanzleramt. Es bestehe aber weiter eine sehr heikle Lage, vor allem in Hinblick auf Mutationen. Jedenfalls sei die britische und südafrikanische Variante in Österreich vorhanden und breite sich weiter aus. Derzeit gehe es vor allem darum, dass von der Wissenschaft noch genauere und detailliertere Erhebungen und Untersuchungen vorgenommen werden.