Ein extrem seltenes medizinisches Phänomen führte in Brasilien zum Tod einer 81-jährigen Pensionistin. Bei einem chirurgischen Eingriff ist der älteren Frau ein sogenanntes „Steinbaby“ entfernt worden, das sie vermutlich über 50 Jahre in sich trug.

Ein Tag nach der Operation starb sie auf der Intensivstation.

Frau trägt jahrelang „Steinkind“ in sich

Die Geschichte einer 81-jährigen Pensionistin aus Brasilien schockiert aktuell viele. Alles begann, als die Frau aufgrund einer Infektion ins Krankenhaus von Ponta Cora eingeliefert wurde. Dort schöpften Mediziner:innen anfangs den Verdacht, dass es sich um Krebs handeln könnte. Denn zuvor soll die Frau über Bauchschmerzen geklagt haben, wie Daily Mail berichtet. Doch die eigentliche Diagnose war eine ganz andere, mit der niemand gerechnet hatte. Während der Untersuchung stießen Ärzt:innen auf ein extrem seltenes medizinisches Phänomen: ein sogenanntes „Steinbaby“.

Kurz zur Aufklärung: in der Medizin ist dieses Phänomen unter dem Namen „Lithopädion“ bekannt. Das passiert, wenn sich das Baby bei einer Schwangerschaft im Bauchraum statt in der Gebärmutter entwickelt und ein abgestorbener Fötus nicht wie sonst üblich resorbiert, sondern durch die Aufnahme von Kalk eingekapselt und mumifiziert wird. Laut Daily Mail sollen weltweit bisher 290 Lithopädion-Fälle bekannt sein. Dazu zählt nun auch der aktuelle Fall aus Brasilien.

Seltenes Phänomen führte zum Tod

Die 81-Jährige soll das kürzlich entdeckte Lithopädion schätzungsweise 56 Jahre in sich getragen haben. Nachdem die Ärzt:innen das Steinbaby entdeckt hatten, entschieden sie sich sofort für einen chirurgischen Eingriff, um es zu entfernen. Das gelang dem Ärzteteam auch. Einen Tag nach der Operation erreichte die Familie der 81-Jährigen jedoch eine schlechte Nachricht: Sie ist auf der Intensivstation verstorben. Der Schock unter ihren sieben Kindern, die sie zurücklässt, sitzt tief. Eine ihrer Töchter äußerte sich gegenüber der Lokalpresse und sprach darüber, dass ihre Mutter nicht gerne zum Arzt ging. „Sie hatte Angst vor den Geräten, mit denen Untersuchungen durchgeführt werden“, so die 21-Jährige.

Warum das Steinbaby dennoch so lange in ihrem Körper unentdeckt blieb, ist unklar.