In Frankreich müssen Frauen unter 25 die Anti-Baby-Pille künftig nicht mehr selbst zahlen. Die Kosten für die hormonelle Verhütung übernimmt dann die Krankenkasse. Die Intention dahinter: Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche soll dadurch gesenkt werden.

Die neue Regelung soll dem Staat etwa 21 Millionen Euro jährlich kosten.

Frankreich: Frauen unter 25 Jahren bekommen Antibabypille kostenlos

In Frankreich müssen Frauen unter 25 in Zukunft nicht mehr für die Anti-Baby-Pille zahlen. Die Kosten für die hormonelle Verhütung werde die Krankenkasse übernehmen, kündigt Gesundheitsminister Olivier Véran heute an. „Immer mehr junge Frauen verzichten aus finanziellen Gründen auf die Verhütung“, erklärte der Gesundheitsminister. Mit 25 Jahren sollen dann viele Frauen bereits ein höheres Einkommen haben und in der Lage sein, sich die Pille zu leisten.

Bereits kostenlos für Minderjährige

Sich bei der Kostenübernahme an Alter und finanzielle Lage anzupassen ist in Frankreich aber nichts Neues! Bereits seit 2013 ist die hormonelle Verhütung mittels Pille für Französinnen im Alter von 15 bis 18 Jahren kostenlos. Dies habe zwischen 2012 und 2018 zu einem Rückgang von Schwangerschaftsabbrüchen von 9,5 auf 6 bei 1000 Fällen beigetragen.

Seit August 2020 können auch Mädchen unter 15 Jahren in Frankreich kostenfrei die Pille bekommen. Bis dahin wurden nach Angaben der Regierung jährlich im Schnitt 1000 Mädchen zwischen 12 und 14 schwanger, davon brachen 770 die Schwangerschaft ab.

Und in Österreich?

In Österreich übernimmt die Krankenkasse keine Kosten für die Verhütung. Bis zu 45 Euro für eine Dreimonatspackung zahlt man hierzulande für die Anti-Baby-Pille. Forderungen zur Kostenübernahme durch die Krankenkassen gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Allerdings wurden diese von Ärztekammer immer abgelehnt. Die Begründung: Bei Verhütung handelt es sich um keine Krankheit.