In Texas sorgt der Todesfall eines Jungen derzeit für Aufregung. Die Behörden warnen nun vor einer „hirnfressenden“ Amöbe im Leitungswasser.

Die Bewohner sind angehalten, das Wasser vorerst nicht zu benutzen.

Warnung vor „hirnfressender“ Amöbe

Weil in der Wasserversorgung einer Stadt in Texas lebensbedrohliche Mikroben entdeckt wurden, sollen Anwohner das Leitungswasser vorübergehen nicht verwenden. Laut dem Nachrichtensender CNN waren zunächst acht Gemeinden betroffen. Nun wurde die Warnung mittlerweile wieder größtenteils aufgehoben und gilt derzeit nur noch für die 27.000-Einwohner-Stadt Lake Jackson. Ein sechsjähriger Junge soll an einer Infektion mit der Amöbe Naegleria fowleri gestorben sein. Normalerweise ist die Amöbe ungefährlich, doch gelangt sie durch die Nase in den menschlichen Körper, kann die Infektion tödlich enden.

Der Erreger befällt dann das Gehirn des Betroffenen, weshalb Naegleria fowleri auch als „hirnfressende“ Amöbe bekannt ist. Zwischen ein und neun Tage nach der Infektion entwickeln sich erste Symptome, wie beispielsweise Schmerzen an der Vorderseite des Kopfes, Fieber und Übelkeit. Mit dem weiteren Krankheitsverlauf können dann Halluzinationen, Verwirrung und Gleichgewichtsstörungen bei den Betroffenen auftreten.

Nur wenige Fälle bekannt

Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC kommen die meisten Infektionen mit der Mikrobe offenbar beim Baden oder Tauchen in kontaminierten Wasser zustande. Naegleria fowleri kommt vor allem in den Gewässern und Böden der Subtropen und Tropen vor. Weltweit sind nur wenige Infektionen durch die Amöbe bekannt. Das CDC spricht von 34 Fällen in den USA im Zeitraum von 2009 bis 2018. Bekannte Erkrankungen gab es zudem in Australien und Frankreich. Man geht davon aus, dass es viele Fälle in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt, welche man allerdings nicht als solche erkennt.