Ein in der Schweiz entwickelter Impfstoff gegen Corona wird in den nächsten Wochen an Mäusen getestet. Durch die spezielle Funktionsweise des Impfstoffs kann eine längere Immunisierung erreicht werden als bei der traditionellen Methode.

Bei positiven Resultaten der Tests im Labor könnten schnell klinische Tests folgen. Das teilte das Universitätsspital Genf am 2. Juni mit.

Schweizer Corona-Impfstoff zeigt vielversprechende Wirkung

Der Schweizer Impfstoff funktioniert auf Basis der Verkapselung von Zellen. Diese wendet man bereits in der Krebs-Forschung an. Dabei geht es um die Erzeugung einer sogenannten zellulären Immunantwort. Bei dieser zellulären Immunantwort kümmert sich unser Immunsystem um die bereits infizierten Zellen. Unser Abwehrsystem wird dabei also von unseren Zellen koordiniert. Die Methode hat laut dem Genfer Universitätsspital den Vorteil, dass man dadurch eine längere Immunisierung erreicht. Die Technik der Verkapselung von Zellen befindet sich am Universitätsspital Genf übrigens bereits in der Testphase II von klinischen Tests, und zwar in Zusammenarbeit mit der Genfer Gesellschaft für Biotechnologie Maxivax auf dem Gebiet der Krebs-Immuntherapie.

Das Projekt für den Coronavirus-Impfstoff entstammt der Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsspital Genf, Maxivax der Medizinischen Fakultät der Universität Genf und dem Centre de Recherche en Infectiologie de l’Université Laval de Québec in Kanada.

Zahlreiche Medikamente und Impfstoffe in Entwicklung

Bei dem Schweizer Impfstoff handelt es sich nicht um den einzigen, der derzeit in Entwicklung ist. Forscher arbeiten momentan an zahlreichen Impfungen und Medikamenten, die beim Kampf gegen das Coronavirus helfen sollen. So haben Wissenschaftler in China zuletzt einen Fortschritt erreicht. Ihr Impfstoff hatte sich in der ersten Testphase als ungefährlich erwiesen. Nach 28 Tagen konnte man zudem bei allen Probanden eine signifikante Zahl an Antikörpern nachweisen, mit der man gegen das Coronavirus immun sein sollte.

Auch bei der Erforschung von Medikamenten gibt es Fortschritte. Besonders vielversprechend ist hier der Wirkstoff Remdesivir. Laut dem National Institute of Health in den USA belege eine Studie, dass die Genesungszeit im Vergleich zu Placebo-Patienten um vier Tage oder 31 Prozent sinke.