Die Situation rund um das Coronavirus spitzt sich in Frankreich immer mehr zu. Vor allem die Entscheidungen der Regierung, die getroffen werden, um das Virus einzudämmen, stehen nun immer häufiger in der Kritik.

So reichten bereits mehr als 600 Ärzte während der Corona-Krise rechtliche Schritte gegen die französische Regierung ein.

Frankreich: Mediziner leiten rechtliche Schritte gegen Regierung ein

Um die Corona-Pandemie in Frankreich weitgehend einzudämmen, traf die Regierung bereits mehrere Maßnahmen. So gibt es landesweit derzeit eine strikte Ausgangssperre. Zudem überwachen 100.000 Polizisten verschiedene Kontrollpunkte des Landes, um die Sicherheit der Bürger weiterhin zu gewährleisten. Doch wie scheint, kommen die Entscheidungen der Regierung vor allem bei Gesundheitsexperten nicht gut an. Denn laut Medienberichten reichten in der Corona-Krise bereits über 600 Ärzte rechtliche Schritte gegen die französische Regierung ein. So klagte etwa das Kollektiv C19 am 19. März die ehemalige Gesundheitsministerin Agnes Buzyn und Premierminister Edouard Philippe an. Wie der ORF berichtet, erhielt die Petition zur Unterstützung der Klage bis heute Mittag bereits 350.000 Unterschriften.

Ärzte klagen Regierung wegen Lügen um Coronavirus

Das Kollektiv C19 wirft den Politikern in der Klage „Staatslügen“ im Umgang mit dem Coronavirus vor. Genauer gesagt unterstellen die Ärzte Buzym und Philippe unterlassene Hilfeleistung und fahrlässige Tötung. Für ihre rechtlichen Schritte wandten sich die Mediziner Philippe Naccache, Emmanuel Sarrazin und Ludovic Toro zunächst an den Gerichtshof der Republik. Denn dieser ist in Frankreich die einzige Instanz, die speziell über Verfehlungen französischer Minister in der Ausübung ihres Amtes urteilt. Wie die Mediziner behaupten, sei sich die Regierung der Gefahren von Covid-19 von Anfang an bewusst gewesen, hätte aber nicht früh genug gehandelt. Zudem habe die Regierung bezüglich der Bereitstellung von Masken und Tests auf das Virus falsch reagiert. Auch die Isolierung von betroffenen Personen der Krankheit wäre den Ärzten zufolge nicht erfolgreich gehandhabt worden.