Dass er von den Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie nur wenig hält, hat US-Präsident Donald Trump schon mehrmals gezeigt. Nun setzte er sich über seine eigene Quarantäne hinweg und verließ im Auto das Krankenhaus, in dem er sich aufgrund seiner Corona-Infektion seit wenigen Tagen befindet.

Ärzte und politische Gegner kritisieren die Ausfahrt.

Trump verlässt Krankenhaus, um Fans zu winken

Donald Trump hat sich trotz COVID-Erkrankung aus dem Krankenhaus begeben, um in einem schwarzen SUV eine Rundfahrt zu machen. Aus dem Auto winkte er all jenen Anhängern, die sich auf der Straße vor dem Krankenhaus befanden. Kurz zuvor hatte Trump aus der Präsidentensuite im Walter-Reed-Militärkrankenhaus ein kurzes Video gepostet. Der 74-Jährige berichtete, er habe in den vergangenen Tagen seines Klinikaufenthalts viel über Covid-19 gelernt. Außerdem kündigte er an: „Ich habe noch eine kleine Überraschung für die vielen Patrioten, die draußen auf der Straße stehen“. Kurz darauf rollte der schwarze SUV über die Straße vor der Klinik. Seit Freitag stehen dort einige Hardcore-Fans des Präsidenten mit Fahnen und Plakaten.

Trumps Spritztour sorgt für Kritik

Die kurze Ausfahrt des mit dem Coronavirus infizierten US-Präsidenten Donald Trump stößt bei Ärzten und US-Senatoren auf scharfe Kritik. „Jede einzelne Person im Fahrzeug muss während dieses völlig unnötigen Vorbeifahrens des Präsidenten für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden“, sagte Dr. James Phillips, behandelnder Arzt im Walter Reed Militärkrankenhaus, in dem Trump wegen seiner Coronavirus-Infektion stationär aufgenommen ist. „Sie könnten krank werden. Sie könnten sterben. Wegen politischem Theater.“ Die Verantwortungslosigkeit sei erstaunlich. Trump war am Sonntagabend mit einer Maske auf dem Rücksitz eines schwarzen SUV zu sehen, wie er seinen Anhängern zuwinkte. Auf den Vordersitzen des Fahrzeugs saßen zwei Personen.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, beschrieb die Autokolonne als „kurze und kurzfristig geplante Fahrt, um seine Anhänger zu grüßen“. Trump sei danach schnell in seine Krankenhaussuite zurückgekehrt. Der demokratische Senator Brian Schatz beschuldigt Trump, seine eigenen Sicherheitsleute zu gefährden: „Sie sind sich des mit dem Job verbundenen Risikos bewusst, aber das Risiko sollte nicht von der zu schützenden Person ausgehen.“ Deere erklärte, vor der Fahrt seien „angemessene Vorkehrungen getroffen worden“, um den Präsidenten und die ihn unterstützenden Personen zu schützen. „Die Fahrt wurde vom medizinischen Team als sicher bewertet“, sagte er. Patienten, die positiv auf das Virus getestet wurden, werden im Allgemeinen 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt. Dies ist die typische Inkubationszeit für das Coronavirus, um eine Infektion anderer zu vermeiden.

Quelle: Redaktion