„Truth Social“ soll laut Donald Trump der Beginn eines neuen Online-Netzwerkes sein. Für den Ex-US-Präsidenten ist es aber auch eine Chance, nach zahlreichen Account-Deaktivierungen wieder Teil des Social-Media-Geschehens zu sein.

Vermarktet wird die Plattform übrigens als inklusiv.

Donald Trump startet neue Online-Plattform

„Wir leben in einer Welt, in der die Taliban eine große Präsenz auf Twitter haben, aber euer amerikanischer Lieblingspräsident wurde zum Schweigen gebracht„, schreibt Donald Trump in einem Statement zu seiner neuen Plattform Truth Social. „Das ist inakzeptabel.“

Dass der Grund für seine fehlende Social Media Präsenz unter anderem die Verbreitung von Falschinformationen in Bezug auf Covid sowie die vermutete Anstiftung zur Gewalt als Reaktion auf seinen Wahlverlust waren, lässt er in seiner Erklärung unter den Tisch fallen.

Plattform für konservative Stimmen

Denn für Trump scheint klar zu sein: Die Social-Media-Blase braucht frischen Wind. Und zwar in der Form seines Netzwerks Truth Social. Dieses ist Teil seiner neuen Firma Trump Media & Technology Group (TMTG) und setzt sich zum Ziel, einen Schritt gegen die großen Technikunternehmen zu gehen. Gleichzeitig verfolgt die Plattform einen „Big Tent“-Ansatz, heißt es in der Beschreibung.

Die Plattform soll also für alle Meinungen, Ansätze und Informationen offen sein. In der Beschreibung der App wird das als „eine neue Art und Weise, die ‚Inklusivität in Amerika zu beschreiben“ bezeichnet.

Dass dahinter aber vor allem der Ansatz steht, konservativen Meinungen wie denen von Donald Trump eine Plattform zu bieten, bestätigt sein Sohn Donald Trump Jr. scheinbar in einem Interview mit Fox News. Denn darin streicht er heraus: „Lange Zeit hat Big Tech konservative Stimmen unterdrückt. Heute Abend hat mein Vater einen endgültigen Fusionsvertrag unterzeichnet, um das zu gründen, was letztendlich die Trump Media and Technology Group und TRUTH Social sein wird – eine Plattform für jeden, der seine Gefühle ausdrücken will.“

Truth bereits ab 2022 verfügbar

Eine erste Testversion soll bereits ab November erhältlich sein. Derzeit kann man die App schon im App-Store vorbestellen. Mit Anfang 2022 soll die Plattform für alle verfügbar sein. Auch eine unterstützende Video-Plattform soll in Planung sein. Diese soll dann „non woke“-Content ermöglichen, heißt es in einer Aussendung.

„Ich freue mich darauf, bald damit zu beginnen, meine Gedanken auf TRUTH Social zu teilen und mich gegen Big Tech zu wehren. Jeder fragt mich, warum sich nicht jemand gegen Big Tech wehrt? Nun, das werden wir bald tun!“, freut sich Trump über die neue Plattform.

Donald Trump: Zahlreiche Social-Media-Alternativen

Über Truth Social kann Trump derzeit übrigens nur via Presseaussendungen und Interviews informieren. Denn auf den gängigen Social-Media-Plattformen Twitter, Facebook und Co. bleiben seine Accounts weiterhin gesperrt. Das konnten bisher auch die Klageversuche Trumps nicht verhindern.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Trump sich an einer neuen Plattform versucht. Erst im Mai teilte er seine Erlebnisse auf dem Blog „From the Desk of Donald J. Trump“. Dieser blieb nur wenige Wochen online. Als offiziellen Grund für das Ende betonte ein Mitarbeiter Trumps damals, dass dieser sich wieder den beliebten Plattformen widmen wollte.

Kurze Zeit später verriet ein Insider aber, dass es zu wenig Leser gegeben haben soll und zu viele Menschen sich über die Plattform lustig gemacht haben. Bleibt also abzuwarten, wie groß der Erfolg seines nächsten Social-Media-Versuchs wird.