In den nächsten Tagen lohnt sich ein Blick in den Nachthimmel! Denn erstmals seit 50.000 Jahren zieht der Komet „C/2022 E (ZTF)“ an der Erde vorbei. Zuletzt war das Spektakel also in Zeiten der Neandertaler zu sehen. Wer einen geschulten Blick hat, könnte den Kometen tatsächlich mit freiem Auge bewundern.

Dafür müssen jedoch die Bedingungen passen.

Seltener Komet stattet Erde einen Besuch ab

Astrofans aufgepasst! Heute beginnt ein ganz besonderes Spektakel am Nachthimmel. Denn der extrem seltene Komet „C/2022 E3 (ZTF), kommt der Erde so nahe, wie zuletzt vor 50.000 Jahren. „Nur“ 42 Millionen Kilometer trennen unseren Planeten von dem Himmelskörper, das entspricht einem knappen Drittel der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Bemerkenswert ist aber vor allem, dass die Menschen, die diesen Kometen zuletzt gesehen haben, im Zeitalter der Neandertaler gelebt haben. Und bis es, nach dem aktuellen Ereignis, wieder so weit ist, wird wieder eine sehr, sehr lange Zeit vergehen.

Experten erwarten jedenfalls, dass der Komet bereits heute Nacht (16. Jänner 2023) zu sehen ist – und das möglicherweise sogar mit freiem Auge! Denn die maximale Helligkeit des Himmelskörpers soll so hoch sein, dass er an einem sehr dunklen Himmel erkennbar ist. „Derzeit entwickelt sich seine Helligkeit besser als prognostiziert, das schaut sehr gut aus“, erklärt Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) gegenüber der APA. Am 2. Februar 2023 kommt der Komet der Erde laut Prognosen am nächsten. Anfang März soll er sich dann wieder von unserem Nachthimmel verabschieden.

So könnt ihr den Kometen sehen

Jetzt kommt der Haken: Um den Kometen auch wirklich zu erkennen, müssen die Bedingungen passen. Dazu zählen zu einem lichtarmen Ort auch die Tatsachen, dass der Himmel klar sein muss und kein Vollmond vom Leuchten des Schweifsterns ablenkt. Laut Experten eignen sich dafür die letzten Tage im Jänner sowie die zweite Hälfte im Februar. Denn am 21. Jänner sowie am 20. Februar beginnt die Phase des Neumonds.

Wer professionelle Hilfsmittel wie ein Fernglas oder Fernrohr zur Verfügung hat; umso besser! Bei der Suche nach dem Kometen soll zusätzlich die Orientierung am Sternbild „Kleiner Wagen“ helfen. Wenn ihr euch auf dem Gebiet der Astrologie gut auskennt, dann könnte euch der Fahrplan des Kometen, erstellt vom Blog „Skyweek Zwei Punkt Null“, möglicherweise weiterhelfen.

Komet ist einen Kilometer groß

Wie das Deutsche Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärt, ist der Komet rund einen Kilometer groß und hat aktuell eine etwa 50.000 Kilometer messende Koma, die auch als eine Art Teilchenhülle gesehen werden kann. Bedeutet: Wenn sich der Komet der Sonne nähert und sich dadurch auch erwärmt, lösen sich Partikel aus seinem Eis und wandern direkt in den Schweif, wodurch der Komet noch eindrucksvoller wirkt.

Besonders schön anzusehen ist das Spektakel auch, da der Komet von einem hellen und leuchtenden Grün umgeben ist, wie Bilder, die mit Teleskopen aufgenommen wurden, zeigen. Vor knapp zwei Jahren entdeckte man diesen Kometen übrigens am Palomar Observatory in Kalifornien. Seither hat sich seine Entwicklung auch an die Helligkeitsprognosen gehalten, wie es weiter heißt.