Wer Fleisch isst, erhöht sein Risiko krank zu werden. Das sagen zumindest unzählige Experten. Bereits vor Jahren warnten Forscher vor den Tiermärkten in China und einem erneuten Coronavirus-Ausbruch. Doch was hat Fleischkonsum mit dem Risiko einer Epidemie zu tun?

Die SARS-Epidemie, ein Virus der eng mit Covid-19 verwandt ist, ging angeblich ebenfalls von einem Markt in China aus. Doch auch das europäische Essverhalten birgt Risiken für Epidemien und in weiterer Folge Pandemien. Denn wie Studien aus der Vergangenheit zeigten, wurde die Mehrheit der Epidemien von Tieren ausgelöst, darunter auch Schweine in Europa oder den USA.

Fleischkonsum erhöht laut Forschern Krankheitsrisiko

Nicht nur das Essverhalten in China, sondern auch der Fleischkonsum in ganz Europa birgt viele Risiken. Denn einer der verheerendsten Viren wurde vermutlich ganz einfach von einem Schwein übertragen. Die Rede ist von der spanischen Grippe, die sich 1918 weltweit ausbreitete und etwa 50 Millionen Menschen tötete. Ihr Ursprung: sehr wahrscheinlich in den USA übertragen vom Schwein auf den Menschen. Bei Covid-19 vermuten Experten übrigens, dass das Virus ursprünglich von einer Fledermaus auf andere Wildtiere übertragen wurde, die dann auf einem Markt in China verkauft wurden.

Was Fleischkonsum mit einer Epidemie zu tun hat

Nicht nur chinesische Essgewohnheiten, wie nun im Netz heftig diskutiert wird, sondern auch jene in Europa und anderen westlichen Ländern tragen laut Forschungen zum Risiko einer Epidemie bei. Denn auch hier waren Tiere in der Vergangenheit bereits für die Ausbreitung von Viren und Seuchen verantwortlich. Wie eben etwa die spanische Grippe oder später auch die Schweinegrippe im Jahr 2009. Auch dabei steckte sich nämlich der Mensch vermutlich über Kontakt mit einem infizierten Schwein an.

Denn nicht nur in Fledermäusen gibt es diese Viren, sondern eben auch bei Schweinen oder Insekten. Nur sind diese nicht so resistent dagegen gerüstet, wie Fledermäuse. Und diese Viren können sich auch auf den Menschen übertragen.

Was haben Fledermäuse mit dem Coronavirus zu tun?

Vor allem Fledermäuse scheinen bei der Ausbreitung von Covid-19 eine Schlüsselrolle zu spielen. Denn immer wieder werden die Tiere in Zusammenhang mit einem Tiermarkt in der Millionenmetropole ins Spiel gebracht. Vermutlich wurde das Virus von einer Fledermaus auf Wildtiere, die auf dem Markt verkauft wurden, übertragen. Denn seit Jahren ist bekannt, dass die Tiere das Virus in sich tragen und offenbar problemlos mit diesen Viren überleben können.

„Fledermäuse sind sogenannte Reservoirtiere für das Coronavirus. Das heißt sie tragen Krankheitserreger zwar in sich, aber zeigen selbst keinerlei Krankheitssymptome. Die Fledermäuse beherbergen diese Viren lediglich und scheiden diese auch aus. Außerdem gibt es auch Zwischenwirte, zu denen der Mensch mehr Kontakt hat.“, so etwa der Wiener Virologe Norbert Nowotny. Welches Tier ein solcher Zwischenwirt war, ist derzeit nicht eindeutig klar.

Wie wird das Coronavirus übertragen?

„Ebenso wie bei der SARS-Pandemie, ist der jetzige Ausgangspunkt ein Lebendtiermarkt in China. Nach dem Übersprung von einem Zwischenwirt auf den Menschen hat sich das Virus ausschließlich von Mensch zu Mensch weiter übertragen. Zu einer Übertragung des Erregers kann es durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion kommen. Hierbei kann man sich von einer Person, die bis zu zwei Meter entfernt ist, anstecken.“

Dass China mittlerweile den Handel und Konsum von wilden Tieren verboten hat, ist laut dem Virologen übrigens eine längst überfällige Entscheidung. Bereits bei der SARS-Epidemie haben die chinesischen Behörden die Märkte geschlossen. Allerdings hat man die Märkte danach wieder geöffnet. Nowotny hofft, dass sie diesen Fehler kein zweites Mal machen und die Lebendtiermärkte dieses Mal für immer geschlossen bleiben.