Die Geschichte von Rachel Foster grenzt an ein Wunder. Aufgrund einer schweren Kopfverletzung lag die 35-jährige Amerikanerin im Koma. Ärzte glaubten nicht mehr daran, dass sie sich wieder erholt und wollten die lebenserhaltenden Maschinen bereits abschalten. Doch dann wacht Rachel plötzlich auf und kämpft sich ins Leben zurück.

Jetzt, nur fünf Monate nach ihrem Erwachen, ist sie den Marathon in Boston gelaufen.

Frau nach E-Scooter-Unfall im Koma

Im November 2022 änderte sich das Leben von Rachel Foster von der einen auf die andere Sekunde. Denn die US-Amerikanerin hat einen Unfall mit ihrem E-Scooter und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Die Folge: Rachel fällt ins Koma. Die Ärzte der jungen Frau haben keine große Hoffnung, dass sie je wieder aufwacht. Wie Rachels Ehemann gegenüber KFOR schildert: „Sie sagten im Grunde, dass sie so ziemlich die schlimmste Art von Hirnverletzung hat, bei der es nicht wirklich eine Chance gibt, sich zu erholen“.

Also fassen die Mediziner die schwerwiegende Entscheidung, die lebenserhaltenden Maschinen nach etwa zehn Tagen abzuschalten. Und dann geschieht das große Wunder: Nur einen Tag, bevor sämtliche lebenserhaltenden Maßnahmen beendet werden sollten, wacht Rachel plötzlich auf. Nach einer langen Reise, in der die 35-Jährige erst wieder gehen lernen musste und am Kopf operiert wurde, kämpft sie sich schließlich wieder zurück ins Leben. Eine Sache hat ihr dabei geholfen, niemals aufzugeben. Denn sie hatte ein großes Ziel!

Komapatientin läuft Marathon

Der große Traum der einstigen Komapatientin ist es, beim großen Marathon in Boston mitzulaufen. „In meinem Hinterkopf waren stets die Worte: ‚Boston kommt, Boston kommt‘. Das hat mir durch die Therapie geholfen“, erzählt Rachel gegenüber Boston 25 News. „Ich habe mich so auf diesen Tag gefreut“, sagt sie rückblickend. „Er hat mir buchstäblich geholfen, wieder laufen zu können. Ich weiß, das klingt verrückt, aber der Gedanke, das zu tun und hier zu sein, hat mir geholfen, zuerst zu gehen, dann zu joggen und dann zu laufen.“

Auch wenn viele, einschließlich Rachels Ärzte, skeptisch sind, ob sich die 35-Jährige tatsächlich schon so früh diesen körperlichen Strapazen aussetzen sollte, bleibt sie standhaft. „Ich weiß, es mag ein bisschen verrückt klingen, aber ich bin mental bereit und auch körperlich bereite ich mich vor“, erzählt sie. Und dann, nur fünf Monate, nachdem Rachel aus dem Koma erwacht ist, war der Tag da, an dem sie gemeinsam mit ihrem Laufpartner Tim zum Boston Marathon angetreten ist.

„Sollte jetzt eigentlich nicht am Leben sein“

In fünf Stunden und 44 Minuten hat sie die Strecke von 42 Kilometern schließlich vollkommen ohne Komplikationen gemeistert. Dann verrät Rachel, dass sie im Grunde bereits ein alter Hase im Marathon-Geschäft ist. Denn in ihrem ganzen Leben ist sie bereits zehn Stück gelaufen, davon zweimal jenen in Boston. Ihr Laufpartner Tim freut sich über ihren Erfolg: „Sie hat sich großartig für jemanden geschlagen, der das wahrscheinlich nicht hätte tun sollen. Aber ihre Entschlossenheit war einfach größer! Ich kenne niemanden wie Rachel. Wirklich nicht.“

Auch Rachel selbst ist stolz auf sich und ihre Leistung. Als selbstverständlich sieht sie die Sache jedenfalls nicht an. „Ich sollte jetzt eigentlich nicht am Leben sein und ich sollte definitiv keinen Marathon laufen.“ Und dennoch hat sie es durch Kampfgeist und hartes Training im allerletzten Moment geschafft, ins Leben zurückzufinden und über die Ziellinie zu laufen – mit einer Medaille in ihren Händen.