Harvey Weinstein wurde in mehr als 80 Fällen der sexuellen Gewalt beschuldigt. Nun hat er eine Grundsatzvereinbarung mit Frauen geschlossen, die ihm unter anderem sexuelle Nötigung vorwerfen. Er willigte ein, 25 Millionen Dollar Entschädigung zu bezahlen.

Die Anschuldigungen an den ehemaligen Filmproduzent reichen von sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigung.

Entschädigung soll unter mehr als 30 Frauen aufgeteilt werden

Der Geldbetrag umfasst 25 Millionen Dollar, das sind umgerechnet zirka 22,4 Millionen Euro. Die Summe soll nun zwischen früheren Angestellten von Weinstein und Schauspielerinnen aufgeteilt werden. Alle sind Frauen, die gegen Weinstein vor Gericht gegangen sind und ihn wegen sexueller Gewalt angeklagt haben.

Die geldliche Vereinbarung muss jedoch erst von allen Parteien, die beteiligt sind, unterschrieben werden. Anschließend gehört der Vertrag auch noch von einem Gericht genehmigt. Jedoch ist die Vereinbarung kein Anlass dafür, dass Weinstein um seinen Strafprozess kommt. Dieser soll im Januar beginnen. Hier handelt es sich sogar um Fälle, in denen er der sexuellen Gewalt beschuldigt wird, die von der Vereinbarung nicht inkludiert werden.

Kritik für vereinbarte Entschädigung

Viele Kritiker haben ein Problem damit, dass Weinstein durch die Vereinbarung sich nicht als schuldig bezeichnen muss. Zwar ist er in mehr als 80 Fällen der sexuellen Gewalt beschuldigt worden, beteuert dennoch weiterhin, er sei unschuldig. Der 67-Jährige meint, die sexuellen Begegnungen sind mit Konsens passiert. Noch dazu kommt, dass Weinstein den Geldbetrag nicht selber zahlen muss. Es heißt, Versicherungsleute seiner früheren Studios sollen die Zahlungen bereitstellen.

Auch sollen teilweise Frauen, die Opfer von Weinstein wurden, die Vereinbarung kritisieren. Douglas Wigdor, ein Anwalt, der für zwei Opfer von Weinstein vor Gericht steht, meint: „Wir weisen die Vorstellung zurück, dass es die beste Zusammenkunft war, die wir hätten erzielen können.“ Auch die Time’s Up-Kampagne, die sich gegen sexuelle Gewalt platziert meint: „Wenn das die bestmögliche Lösung für die Opfer ist, dann ist das System kaputt.“