Instagram-User:innen sind verärgert über die Veränderungen, die die App gerade vornimmt. Sie werfen der Plattform vor, sie würde ihre Authentizität verlieren, indem sie immer mehr versuche, Videos zu pushen. Jetzt äußert sich Head of Instagram, Adams Mosseri, zu den Vorwürfen und Bedenken der User.

Content Creator:innen sind allerdings nicht überzeugt von den Erklärungen des Insta-Chefs.

Instagram reagiert auf Vorwürfe

Vielleicht ist euch in den vergangenen Tagen aufgefallen, dass einige Influencer:innen nicht gerade happy über die Veränderungen auf Insta sind. Ihr Vorwurf: Insta werde TikTok immer ähnlicher und würde hauptsächlich Video-Content pushen. Zudem soll immer mehr Inhalte im Feed vorgeschlagen werden, der eben nicht von Creator:innen stammt, denen man folgt. Neben großen und kleinen Influencer:innen äußerte sich sogar schon Kylie Jenner kritisch zu den Neuerungen. Im Feed und in ihrer Story posten sie unter anderem nämlich folgendes und machen ihrem Ärger Luft:

Das Posting zählt inzwischen über zwei Millionen Likes und wurde unzählige Male geteilt. Jede:r Content Creator:in weiß, worum es geht. Momentan kämpft nämlich offenbar fast jede:r von ihnen mit sinkenden Followerzahlen, wenigen Likes oder fehlenden Kommentaren. Das lässt Insta natürlich nicht unkommentiert. Der Head of Instagram postete deshalb ein Reel, in dem er erklärt, warum die Plattform sich in die Richtung verändert, in die sie das nun eben tut.

„Wir hören viele Bedenken von euch allen“

Zu den größten Bedenken von allen Insta-Usern gehört die sinkende Bedeutung von Fotos auf der Plattform. „Ich möchte klarstellen: Wir werden Fotos unterstützen – das ist ein Teil unseres Erbes“, so Adam Mosseri. Doch laut Adam, gibt es einen guten Grund dafür, dass immer mehr Video-Content auf der Plattform landet.

„Ich muss ehrlich sein, ich glaube, dass Instagram im Laufe der Zeit immer mehr zu einem Video wird. Wir sehen das, auch wenn wir nichts ändern. Wir sehen das auch, wenn man sich nur den chronologischen Feed ansieht. Instagram verlagert sich mit der Zeit immer mehr zu Videos“, sagt er. „Wir müssen uns also auf diese Verschiebung einstellen, während wir weiterhin Fotos unterstützen“, fügt er dem noch hinzu. Laut ihm geht die Verschiebung also von den User:innen selbst aus, weil diese sehr viel mehr Videos posten würden als zuvor.

Influencer:innen sind nicht überzeugt

Für viele Creator:innen klingt die „Begründung für den Shift zu Videos“ wie eine billige Ausrede. James Charles zum Beispiel sagt: „Der Grund für das starke Wachstum von Videos ist, dass wir gezwungen werden, Videos zu veröffentlichen. Die Leistung unserer Fotos ist um mehr als 90 % gesunken, sodass die Ersteller zu Videos wechseln, nicht weil sie es wollen, sondern weil uns gesagt wird, dass dies die einzige Chance auf Wachstum ist.“

Auch Travel-Influencerin iamaworld kritisiert: „Leute bewegen sich in Richtung Videos, weil wir den Eindruck haben, dass Fotos nicht funktionieren und Reels vom Algorithmus mehr gepusht werden. Das ist der Grund, warum die Leute mehr Videos produzieren, nicht unbedingt, weil sie keine Fotos produzieren wollen.“

Grundsätzlich fühlen Influencer:innen sich somit gezwungen, Videos zu produzieren, um weiterhin zu wachsen. Viele wünschen sich die alte App zurück, in der Fotos noch relevanter waren.