Die Situation in Italien spitzt sich weiterhin zu. Denn nun meldete das Land 651 Tote an einem Tag.

Trotz aller Maßnahmen und Ausgangssperren bleibt die Lage in Italien besonders dramatisch.

Coronavirus: Italien im Ausnahmezustand

651 Tote an einem Tag – das ist die tragische Bilanz in Italien am Sonntag. Damit stieg die Zahl der Coronavirus-Toten auf insgesamt 5.476. Dennoch war der Anstieg nicht so rasant wie noch am Tag zuvor. Denn am Samstag meldete der Zivilschutz 783 Tote an einem Tag. Doch trotz der drastischen Maßnahmen im Land, verzeichnet man derzeit nur wenige Erfolge im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Virus. Ministerpräsident Giuseppe Conte spricht von der schwersten Krise für das Land seit dem Zweiten Weltkrieg.

Zwischen Ansteckung und Tod liegen meist 16 Tage

Dass die Zahl der Toten in Italien trotz der bisher ergriffenen Maßnahmen weiterhin steigt, erstaunt die Experten nicht: „Inzwischen weiß man, dass vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome durchschnittlich etwa sechs Tage vergehen. Weitere fünf Tage dauert es, bis ein Patient auf das Virus getestet wird. Und noch einmal durchschnittlich fünf Tage vergehen, bis die Infektion zum Tod führt“, betont Carlo Signorelli, Dozent für Hygiene und öffentliche Gesundheit in Mailand.

Die knapp 800 Toten vom Samstag sind also das Resultat der Situation, wie sie vor 16 Tagen herrschte. Die Maßnahme der Regierung, zuerst die Lombardei und 14 Provinzen und danach das ganze Land unter Quarantäne zu stellen, sei aber erst vor zwei Wochen erfolgt. Signorelli ist deshalb zuversichtlich, dass die Maßnahmen in wenigen Tagen Wirkung zeigen und dass der Höhepunkt der Epidemie „in Kürze“ erreicht sein werde.