Ein 15-jähriger Junge aus Bangladesch wollte beim Versteckspiel mit seinen Freunden alles daran setzen, nicht entdeckt zu werden und versteckte sich in einem Container. Ein Fehler, denn der Container sollte schon kurz darauf verschifft werden.

Für den Jungen startet eine sechstägige Reise.

Versteckspiel endet in Schiffcontainer

Könnt ihr euch noch erinnern, wie ernst man früher Spiele genommen hat? Eine Partie Verstecken wurde da zu einem richtigen Abenteuer. Denn man unternahm wirklich ALLES, um ja nicht entdeckt zu werden. Sich in die engste Nische des Hauses zu quetschen, war genauso wenig ein Problem wie in den ultra-gruseligen und stockdunklen Keller zu gehen, den man sonst nur mit Erwachsenen-Verstärkung betreten hätte.

Doch so ernst wie ein 15-jähriger Junge aus Bangladesch nimmt wohl kaum jemand das Versteckspiel. Denn seine Reise ähnelt schon fast einem Abenteuer wie aus der Kinderbuchreihe „Narnia“: er betrat eine Kiste – und wachte in einem anderen Land auf. Doch im Gegensatz zu Fantasy-Geschichten wie „Narnia“ war die Reise des Jungen deutlich gefährlicher.

Aber zurück zum Anfang. Als der 15-jährige Fahim sich mit seinen Freunden die Zeit vertreiben will, beschließen sie, eine Runde verstecken zu spielen. Auf der Suche nach dem perfekten Versteck entdeckt Fahim schließlich einen Container. Ideal, oder? Wer würde denn vermuten, dass er sich in einem XXL-Container versteckt, der einem direkt ins Auge springt? Ihn dort zu entdecken, war ein Ding der Unmöglichkeit. Womit Fahim allerdings nicht rechnet, ist, dass es sich bei dem Container um einen Transportcontainer handelt. Fahim schließt sich also aus Versehen in einen Container ein, der schon kurze Zeit später das Land verlässt.

Sechstägige Reise ohne Essen und Trinken

Laut den Behörden dürfte der Junge während des Versteckspiels irgendwann in dem Container eingeschlafen sein – und bemerkte dadurch nicht, dass er darin eingeschlossen wurde. Sechs ganze Tage lang ist Fahim schließlich in dem Container eingesperrt und wird zum unfreiwilligen Passagier auf einem Schiff nach Malaysia. Währenddessen machen sich seine Freunde und Familie entsprechend große Sorgen. Denn dass Fahim in einem Container feststeckt, ahnt zu diesem Zeitpunkt niemand.

Doch sechs Tage später öffnen die Mitarbeiter:innen des Containerschiffes schließlich den Container – und entdecken einen vollkommen verwirrten und schwachen Fahim. Die größte Schwierigkeit ist zuerst, herauszufinden, wo der Junge denn überhaupt herkommt. Denn Fahim spricht die Sprache nicht und muss mühevoll zu verstehen geben, dass er selbst in den Container gestiegen war und nicht etwa das Opfer eines Unfalles, Menschenhandel oder versuchten Mordes war.

Laut einem Bericht der „India Times“ musste der 15-Jährige dann aber schnell in ein Krankenhaus gebracht werden. Denn er war stark dehydriert und hatte Fieber. Wie genau er es schaffen konnte, sechs Tage lang ohne Essen und Trinken zu überleben, bleibt den Behörden übrigens bis jetzt ein Rätsel. Sobald er gesundheitlich wieder fit genug ist, soll es dann auch an die rund 3.700 Kilometer lange Heimreise gehen. Dieses Mal aber vermutlich deutlich bequemer als in einem Schiffscontainer!