Dass Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr Bereiche unseres Alltags dominiert, merken wir Tag für Tag. Ein neues KI Modell widmet sich jetzt auch Bildern und Social Media und zeigt, wie schnell man Charaktere ersetzen und animieren kann.

Mit dem Programm „Animate Anyone“ sollen nämlich täuschend echte Charaktere erschaffen werden.

KI Modell ermöglicht Videos mit nur einem Foto

Ihr wollt sehen, wie Lionel Messi virale Tiktok-Tänze schafft? Oder einem eurer liebsten animierten Charaktere Bewegungen und Tanzmoves beibringen? Was früher nur mithilfe der Fantasie möglich war, wird dank KI jetzt immer mehr zur Realität. Denn das chinesische KI-Modell „Animate Anyone“ zeigt jetzt, wie aus Bildern mithilfe Künstlicher Intelligenz verblüffend echt aussehende Videos entstehen können.

Mithilfe der Künstlichen Intelligenz kann jetzt also jedes Bild in ein Bewegtbild umgewandelt werden; jeder kann Tänze „lernen“. Charaktere können somit einfach zum Leben erweckt werden. Und aus jedem guten Foto kann ein Video entstehen. Gerade in Zeiten von Tiktok und Co ein immer wichtiger werdender Aspekt, wenn man in den sozialen Medien viral gehen möchte.

Tanzvideos „einfach“ erstellt

Erschaffen wurde das Modell übrigens von Forschenden des IT-Konzerns Alibaba. Derzeit steckt dahinter noch ein wissenschaftliches Projekt. Doch schon bald will das Unternehmen den Code auch öffentlich verfügbar machen. „Wir arbeiten aktiv an der Vorbereitung der Demo und des Codes für die öffentliche Freigabe. Obwohl wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf ein bestimmtes Veröffentlichungsdatum festlegen können, können Sie sicher sein, dass die Absicht, sowohl die Demo als auch den Quellcode zugänglich zu machen, feststeht“, heißt es in einem Statement.

Doch so beeindruckend die Videos auch aussehen, es gibt dafür auch Kritik. Denn die Bilder und Videos, die der Konzern für die Erschaffung des KI-Modells notwendig waren, nahm sich das Unternehmen laut Medienberichten ohne Einverständnis der jeweiligen Urheber. Influencer:innen wie Charli D’Amelio oder Addison Rae wurden nämlich genauso wenig gefragt, ob ihre Videos verwendet werden dürfen, wie Fußballer Lionel Messi. Dieses KI-Modell so zu erstellen war nur mit ihrer Hilfe möglich; ob sie dafür jedoch in irgendeiner Weise finanziell profitieren, bleibt zu bezweifeln.

Warnung vor Missbrauch des KI Modells

Doch es gibt noch einen zweiten Aspekt des KI-Modells, der jetzt schon Sorgen bereitet. Und zwar die Frage, wie die Menschen sie denn tatsächlich nutzen würden. Denn auch, wenn in den sozialen Medien einige schon munkeln, dass durch diese Animationsmöglichkeit Jobs wie Tiktok-Tänzer:innen ersetzt werden können, vermuten andere eine ganz andere – und deutlich gefährlichere – Verwendungsnische.

„Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass „Animate Anyone“ wahrscheinlich zu missbräuchlichen Zwecken eingesetzt wird, um Videos von Menschen in fabrizierten Situationen zu erstellen, was seit der Einführung der Deepfakes-Technologie vor sechs Jahren die Hauptanwendung ist“, heißt es etwa in einem Bericht von „404 Media“. Und auch unter den ersten Reaktionen auf „X“ finden sich Kommentare, die darauf hinweisen, dass diese Animation wohl schnell für andere Zwecke missbraucht werden könnte.

Ob das jedoch tatsächlich eintritt oder doch voranging jugendfreie Videos entstehen, bleibt wohl abzuwarten.