Forscher aus Deutschland wollen mittels künstlicher Intelligenz Handschriften imitieren. Das soll Menschen helfen, die aufgrund einer Verletzung oder Beeinträchtigung nicht mehr selbst schreiben können.

Dafür notwendig sind 25 bis 30 handschriftliche Zeilen der Personen.

Handschrift mittels künstlicher Intelligenz erstellt

Mittlerweile spielt sich das Leben schon zu großen Teilen in der Online-Welt ab. Mit der Hand notiert sich fast niemand mehr etwas, nachdem bereits alles mittels Computer, Laptop oder Smartphone passiert. Dabei ist es wichtig, immer wieder etwas mit der Hand zu schreiben, damit man einfach nicht aus der Übung kommt. Zudem ist jede Handschrift einzigartig.

Einige Menschen können aber aufgrund einer Verletzung oder Beeinträchtigung nicht mehr schreiben. Und genau da kommen die Forscher der deutschen Universität in Erlangen-Nürnberg ins Spiel. Ein Team der Uni entwickelte eine künstliche Intelligenz, die Handschriften von Menschen imitieren kann.

Für die Methode braucht es 25 bis 30 handschriftliche Zeilen der Personen, keine einzelnen Buchstaben. Diese können beispielsweise aus einem früher verfassten Brief eingescannt werden. Die Software erstellt dann ein Skelett der Schrift, mit jedem einzelnen Strich, das auf dem Blatt zu erkennen ist. Achtung, jetzt wird es kompliziert: Danach bildet das System die Zeitinformation nach und berechnet, in welcher Reihenfolge die einzelnen Striche entstanden sind. Die Personen können dann den Inhalt des gewünschten Textes beliebig auswählen, denn das intelligente System generiert diesen in der eingescannten Handschrift.

Historische Einsatzgebiete

Zum Einsatz kann die Methode nicht nur bei Personen kommen, die nach einer Beeinträchtigung endlich wieder ein paar handgeschriebene Zeilen verfassen wollen. Die Erkennungssoftware soll auch auf historische Schriften trainiert werden. Zudem könnten Kriminalexperten durch das System Fälschern besser auf die Schliche kommen.

Ein Manko gibt es allerdings noch: Bei Personen, die undeutlich schreiben, funktioniert das System nicht gut, wie Informatiker Vincent Christlein verrät.