We know: Langsam ist’s aber auch genug mit all den nervigen Anti-Datingtrends! Und trotzdem entstehen immer wieder richtig fiese Taktiken, die alles andere als Liebe versprühen. Neu im Club: „Mosting“. Eine Steigerungsform vom allseits bekannten Ghosting.

Wie ihr den grausamen Move erkennt und wie ihr euch davor schützen könnt, lest ihr hier.

Was bedeutet „Mosting“?

Wie der Name bereits verrät, setzt sich der Datingtrend „Mosting“ aus „Ghosting“, also jemand verschwindet aus eurem Leben wie ein Geist, sowie der englischen Steigerungsform „most“ zusammen. Und damit ist auch klar, dass es sich dabei um eine weitaus schmerzlichere Variante des ohnehin schon ultra-gemeinen Ghostings handelt. Wie ihr diese fiese Taktik erkennt? Stellt euch vor, ihr trefft eure neue Bekanntschaft und das Date läuft richtig gut – also richtig, richtig gut! Er oder sie macht den Eindruck, als hätte es auf Anhieb gefunkt und fast scheint es, als hätte man seinen Seelenverwandten gefunden.

Gegen Ende des Treffens bekommt man dann den Eindruck vermittelt, man sei DER oder DIE Eine und die Person möchte am liebsten den Rest des Lebens mit einem verbringen. Schon klar, etwas übertrieben, aber die Liebe geht eben keine gewöhnlichen Wege, also kann das durchaus auch vorkommen. Und gerade dann, wenn man denkt, WOW, das könnte es wirklich sein, bekommt man eine Abreibung, die sich gewaschen hat. Denn aus unerklärlichen Gründen meldet er oder sie sich schlichtweg nicht mehr. Nie wieder. Und das soll’s jetzt gewesen sein? Leider ja, wenn es sich um „Mosting“ handelt.

Noch schmerzhafter ist es dann, wenn das Daten mit der Person eine Zeit lang toll läuft und man regelrecht mit Liebesbekundungen überhäuft wird (Stichwort: Lovebombing). Pläne wie eine gemeinsame Reise, Zusammenziehen und möglicherweise sogar eine Hochzeit kommen ins Gespräch und lassen einen mit rosaroter Brille auf den Augen vor sich hin träumen. Vollkommen normal, dass man hierbei bereits starke Gefühle entwickeln kann. Und wenn besagte Person sich DANN entscheidet, von heute auf morgen keinen Laut mehr von sich zu geben und einen einfach ohne Begründung aus seinem Leben streicht, ist ein gebrochenes Herz definitiv vorprogrammiert. Noch schlimmer: Viele fragen sich dann vielleicht, was man falsch gemacht hat. Die Antwort: Überhaupt nichts!!!

Das steckt hinter dem Datingtrend

Geprägt hat den Begriff übrigens die kanadische Journalistin Tracy Moore, die diesen gemeinen Move gegenüber dem Online-Magazin medium.com erklärte und versuchte, die Hintergründe dafür zu finden. Denn oftmals gaukeln Menschen jemandem starke Gefühle vor, nur um an ein paar heiße Stunden ranzukommen. Der Unterschied zu dieser „herkömmlichen“ Methode, um jemanden ins Bett zu bekommen: Die Liebesbekundungen finden erst NACH dem Sex statt. Möglicherweise auch Tage später noch. Denn so wiegt man sich in Sicherheit und denkt: Oh, er oder sie will mich wirklich. Tja, oder eben nicht.

Aber auch diverse Unsicherheiten, fehlender Respekt oder offensichtlich Bindungsängste könnten hierbei eine Rolle spielen. Datingcoach Evan Marc Katz fügt noch hinzu, dass Männer (jap, dieser abscheuliche Move geht angeblich öfter auf die Kappe des Mannes) eine bestimmte Fantasie auf jemanden projizieren, der man schlichtweg einfach nicht gerecht werden kann. Doch anstatt seine Standards einfach runterzuschrauben, entscheidet er sich für den feigen Weg, einfach abzuhauen.

So könnt ihr euch vor „Mosting“ schützen

Fakt ist, dass man mit „Mosting“ einen groben Schaden anrichten kann. Vertrauensängste, Selbstzweifel und schrecklicher Liebeskummer sind nur ein paar der Auswirkungen, die durch diese Taktik entstehen können. Damit eure Alarmglocken schon mal schrillen, wenn ihr Gefahr läuft, „gemostet“ zu werden, könnt ihr auf folgende Anzeichen achten:

  • Ein überschnelles „Ich liebe dich“
  • Schon früh das Gefühl vermittelt zu bekommen, man sie „die einzig wahre und große Liebe“
  • Sehr schnell als neuer Mittelpunkt seines oder ihres Lebens hingestellt werden
  • Ein Heiratsantrag nach nur ein paar Treffen

Das Wichtigste ist jedoch, dass ihr auf euer Gefühl vertraut, wenn er unsicher seid. Am besten, ihr sprecht eure Ängste und Sorgen gleich direkt an. Meint die Person es wirklich ernst, sollte sie euch verstehen und beruhigen. Und im besten Fall wird sogar einen Gang zurückgeschaltet.