Auch nach mehr als zwei Wochen enthüllt der Zivilprozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard immer wieder neue Skandale. Jetzt wird nämlich bekannt, dass Amber Heard zwar gemeinnützige Spenden in Höhe von 3,5 Millionen Dollar versprochen hat – diese aber bisher nicht eingegangen sind.

Das bestätigt jetzt die betroffene Bürgerrechtsorganisation.

Amber Heard versprach Spenden in Höhe von 7 Millionen Dollar

Als Amber Heard 2016 die Scheidung von Johnny Depp ankündigte, verriet sie, dass sie die Abfindung, die Depp ihr bezahlen sollte, in voller Höhe spenden wollte. Insgesamt sieben Millionen Dollar bekam sie von dem Schauspieler. 3,5 Millionen davon sollten an ein Kinderkrankenhaus in Los Angeles gehen; der Rest an die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU).

Das Geld sollte vor allem Opfern von häusliche Gewalt zugutekommen, betonte die ACLU damals in einem Statement. „Wir sind unglaublich dankbar, dass Frau Heard so großzügig ihre Unterstützung für den wichtigen und notwendigen Einsatz für die Opfer von häuslicher Gewalt gezeigt hat“, sagte die Organisation. „Sie kann sicher sein, dass dieses Geschenk anderen Frauen helfen wird, sicher und frei zu leben.“

Zur Erinnerung: Heard behauptet seit der Trennung von Johnny Depp, in der Beziehung das Opfer von häuslicher Gewalt gewesen zu sein. 2018 wurde Heard dann schließlich „Botschafterin für Frauenrechte“ für die ACLU.

Spenden von Heard, Johnny Depp und Elon Musk

Doch wie sich jetzt herausstellt, hat Heard ihre Versprechen nicht eingehalten. Denn im Rahmen des Zivilprozesses zwischen ihr und Ex-Mann Johnny Depp sagte jetzt Terenzce Doughtery von ACLU aus und betonte, dass die Organisation nicht einmal annähernd die versprochene Spendensumme erhalten habe.

Stattdessen habe Heard bisher 350.000 Dollar direkt an ACLU gespendet, sagt Doughtery. Laut ihm war ursprünglich vereinbart, dass die 3,5 Millionen Dollar über zehn Jahre hinweg in Raten bezahlt werden sollten. Seit Dezember 2018 kamen jedoch keine neuen Überweisungen; 2019 fragte Doughtery deshalb nach den weiteren Raten. „Wir erfuhren, dass sie finanzielle Schwierigkeiten hatte“, erklärt er in seiner Aussage.

Zusätzlich gab es jedoch noch Spenden in Heards Namen, konkret spendete Depp 100.000 Dollar, Heards Ex-Freund Elon Musk weitere 500.000 Dollar. Auch eine weitere anonyme Spende in Höhe von 350.000 Dollar sei eingegangen. Insgesamt wurden also rund 1,3 Millionen Dollar gespendet.

Amber Heard: Zeugenaussage in kommender Woche

Für Johnny Depp steht diese Information symbolisch für Heards Verhalten. Zur Erinnerung: Der Grund für den Prozess ist, dass Amber Heard behauptet, dass Depp sie im Laufe der Ehe mehrmals körperlich angegriffen habe. Über die toxische Beziehung und die häusliche Gewalt schrieb die Schauspielerin 2018 schließlich in einem Kommentar für die „Washington Post“. Ein Kommentar, gegen den Depp klagt. Denn er sieht darin zahlreiche falsche Behauptungen. Er verklagt sie deshalb wegen Verleumdung auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz, Heard konterte mit einer Gegenklage in Höhe von 100 Millionen Dollar.

Depp ist überzeugt davon, dass Heards Missbrauchsvorwürfe ein Trick waren, um im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Dass sie ihr Versprechen der Spenden in Millionenhöhe nicht erfüllt habe, soll in den Augen von Depp und seinem Team zeigen, dass Heards Aussagen nicht glaubwürdig sind, berichten zahlreiche US-Medien.

Um zu erfahren, was genau hinter den fehlenden Spenden steckt, müssen sich Neugierige jedoch noch ein wenig gedulden. Denn Heard soll erst kommende Woche selbst in den Zeugenstand treten. Laut Medienberichten soll sie dann unter anderem auch zu den Spenden befragt werden.

Petition und hitzige online-Diskussionen

Währenddessen führt der Prozess in den Sozialen Medien zu hitzigen Diskussionen. Da der Prozess über einen Livestream verfügbar ist, gehen Clips der Aussagen regelmäßig viral und das Netz versucht, erste Tendenzen des Prozesses zu erahnen.

Bei all den Eindrücken flammt auch ein altes Thema wieder auf: Amber Heards Rolle in „Aquaman 2“. Denn eine Petition, die fordert, dass Amber Heard ihre Rolle in dem Superhelden-Film verliert, hat mittlerweile mehr als 2,3 Millionen Unterschriften. Unterstützter der Petition begründen den Wunsch damit, dass Johnny Depp sowohl seine Rolle in „Fluch der Karibik“ als auch in „Phantastische Tierwesen“ aufgrund der Anschuldigungen der häuslichen Gewalt und dem öffentlichen Scheidungskrieg der beiden verloren habe.

Eine Forderung, die bereits im vergangenen Jahr aufflammte. Damals verteidigte „Aquaman“-Produzent Peter Safran Heards Beteiligung an der Filmreihe und betonte noch im Juli 2021 gegenüber Deadline: „Ich denke nicht, dass wir jemals auf diese Art von Fan-Druck reagieren werden. Natürlich haben wir genau registriert, was da im Twitter-Verse passiert ist, aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir auch auf die Wünsche eingehen müssen.“