Wer kein allzu großer Schlangenliebhaber ist, wird an folgender Nachricht wohl kaum Freude haben. Denn eine invasive Schlangenart aus Übersee, die nichts Gutes im Schilde führt, kommt immer näher. Experten beobachten gerade, dass sich die Kalifornische Kettennatter bereits Deutschland erreicht hat.

Heißt das etwa, dass wir es in diesem Sommer wieder mit besonders viele Schlangen zu tun haben?

Invasive Kettennatter aus Übersee kommt immer näher

Auch wenn uns Reptilienfans hier womöglich widersprechen, ABER: Schlangen im Sommer sind keine besonders schöne Überraschung. Und auch in sonst keiner Jahreszeit. Dennoch könnte es leicht passieren, dass wir in dieser Saison noch die eine oder andere unliebsame Begegnung haben werden. Denn laut Experten breitet sie Kalifornische Kettennatter, die eigentlich aus Übersee stammt, auch in unseren Breitengraden aus.

Eines vorweg: Für uns Menschen ist das Tier ungefährlich. Denn es ernährt sich von kleinen Säugern, Vögeln und anderen Reptilien. In Gran Canaria hat die invasive Schlangenart daher bereits große ökologische Schäden angerichtet. Denn seit sich die Kettennatter Ende 1990 explosionsartig ausgebreitet hat, sind die heimischen Reptilien vom Aussterben bedroht.

Jetzt taucht sie auch vermehrt in Deutschland auf. Damit hat das Tier eine weite Reise hinter sich. Denn die Heimat liegt tausende Kilometer weit weg: in der kalifornischen Mojave-Wüste. Zuletzt wurde eine Kettennatter in Baden-Württemberg gesichtet. Typisch für das Aussehen der gut eineinhalb Meter langen Schlangenart sind die dunkelbraun-gelblichen Streifen.

Schlange könnte große Schäden anrichten

Auch Umweltschützer haben sich bereits mit der Kettennatter beschäftigt. Daher warnen sie jetzt auch davor, dass diese Schlangenart eine große Gefahr für die europäische Artenvielfalt sein könnte. Mit der Ausbreitung in Deutschland könnte es damit auch heimischen Eidechsen, wie der Smaragdeidechse und der Zauneidechse an den Kragen gehen. Überraschend ist die Sichtung dieser Schlangenart für Experten jedoch nicht. Denn aufgrund der Veränderung des Klimas ist es hier teils wärmer, als etwa auf den Kanaren.

Seit August steht die Kettennatter übrigens auch auf der Unionsliste der invasiven Arten. Das bedeutet, dass es sich dabei um eine „gebietsfremde Spezies“ handelt, die sich in der EU verbreitet und als Bedrohung europäischer Ökosysteme gelten. Für sie besteht außerdem ein EU-weites Handels- und Nachzuchtverbot.