Einen etwas anderen Lebensmitteleinkauf erlebte eine 25-Jährige in Sydney. Eine Schlange bewachte dort nämlich das Gewürzregal.

Der Diamantpython war zum Glück nicht giftig.

Schlange etwa „20 Zentimeter“ von Gesicht entfernt

Während sich die Menschen in Österreich vor Schlangen in der Kloschüssel oder der Dusche fürchten, gehört eine frei schlängelnde Schlange in Australien ja schon beinahe zum Alltag. Ein über drei Meter langer Diamantpython in einem Supermarkt ist jedoch sogar in Australien etwas Außergewöhnliches.

Die Schlange war vermutlich über Nacht in dem Supermarkt und hat sich in der Decke eingenistet, bevor sie es sich in dem Gewürzregal gemütlich machte. Dutzende Menschen seien wahrscheinlich an dem Reptil vorbeigegangen, schätzt Helena Alati. Sie entdeckte die Schlange schließlich, als sie ihren Lebensmitteleinkauf erledigen wollte.

„Ich war im Gewürzregal auf der Suche nach etwas, das ich an diesem Abend auf mein Hähnchen tun wollte, und habe die Schlange zunächst nicht gesehen, weil sie ganz hinten hinter den kleinen Gläsern mit Gewürzen versteckt war“, erzählt Alati. „Ich habe nur den Kopf gedreht und sie war etwa 20 Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und sah mich direkt an.“ Tatsächlich streckte sich die Schlange aus dem Regal hinaus, wodurch sich die beiden einige Zeit lang Auge in Auge waren.

Entdeckerin war ausgebildete Schlangenfängerin

Die Schlange und der Supermarkt hatten jedoch Glück im Unglück. Denn die Entdeckerin war im Gegensatz zu den meisten anderen nicht vollkommen schockiert und brach auch nicht in Panik aus. Der Grund: Alati ist gelernte Schlangenfängerin. Als Expertin wusste sie deshalb ganz genau, wie sie mit dem Reptil umgehen sollte.

In aller Ruhe machte sie Fotos und Video von dem Tier und identifizierte es als nicht giftigen Diamantpython. Anschließend fuhr sie nach Hause, holte einen speziellen Einfangbeutel für Schlangen und fing die Schlange im Supermarkt ein. Dann ließ sie das Tier abseits von Wohnhäusern und Supermärkten wieder in der Natur frei.

Angst hatte sie dabei keine; ganz im Gegenteil. Die Schlange habe sie „die ganze Zeit direkt angeschaut, als ob sie sagen wollte: ‚Können Sie mich bitte nach draußen bringen?'“, erzählt sie der BBC. Inmitten des Lockdowns, der wegen der Covid-Delta-Variante gerade in Australien herrscht, nennt sie die Schlangenbegegnung übrigens „die aufregendste Sache, die seit einiger Zeit passiert ist„.