Die Technische Universität Eindhoven wird, nach einer Ausschreibung, die ersten sechs Monate nur Bewerbungen von Frauen beachten. Frank Baaijens, der Rektor der Universität, hat sich nämlich dazu entschlossen eine 100-Prozent-Frauenquote einzuführen. Seit dem ersten Juli 2019 werden ausschließlich weibliche Bewerbungen berücksichtigt. 

In den kommenden fünf Jahren möchte die Technische Universität Eindhoven, dass alle Stellen, die unbefristet sind, an Frauen gehen. Sie positioniert sich so bewusst gegen die niedrige Frauenquote. Denn die Universität hatte mit gerade mal 15 Prozent Frauenanteil, den geringsten in den gesamten Niederlanden.

Es sollen innerhalb von fünf Jahren 35 Prozent Frauenanteil werden

Seit 1. Juli gilt das Programm, das bei assoziierten und ordentlichen Professuren eine neuen Prozentsatz der Frauenquote schaffen möchte. Der Wert, der erreicht werden möchte, ist 35 Prozent. Wenn jedoch keine passende Wissenschaftlerin gefunden wird, dann werden auch die Bewerbungen der Männer berücksichtigt. Denn die Bewerbungen werden nicht für die männlichen Bewerber gesperrt, es werden lediglich die weiblichen auf den Stapel ganz nach oben gelegt.

Psychologe warnt vor Druck, sich beweisen zu müssen

Es gäbe zwar auch schlechte Kritik, die gute würde jedoch überwiegen. Obwohl man sagen kann, dass die negativen Kommentare etwas lauter sind als die, die sich positiv äußern. Aber negative Reaktionen sind nicht das einzige, was man bedenken sollte. Denn, so warnt Samrad Ghane, Psychologe und Anthropologe, dass diese Frauen unter extremen Druck stehen könnten. Sie könnten das Gefühl haben, sie müssten sich beweisen und zeigen, dass sie die Position wirklich verdient hatten.

Vorwurf von Diskriminierung der Männer

Aber nicht nur negative Kommentare oder Vorhersagen, dass Frauen unter Druck stehen werden, muss das Programm ertragen. Denn es wird ihnen auch vorgeworfen, sie seinen diskriminierend – gegenüber den Männern. Ein Vorwurf, mit dem sie gerechnet hatten, da in einem Patriarchat eine 100- Prozent- Frauenquote aneckt. Aber laut dem EU-Recht haben sie nichts getan, was man ihnen vorwerfen könnte. Immerhin dürfen Gruppen, die unterrepräsentiert sind, bevorzugt eingestellt werden.