Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem. Laut WWF wirft ein österreichischer Haushalt 133 Kilo noch genießbare Nahrungsmittel jährlich in den Müll.

Eine Umfrage des Online Research Instituts „Marketagent“ gemeinsam mit „Too Good To Go“ hat sich nun angesehen, wie achtsam die Österreicher mit Nahrungsmitteln umgehen und wie dringlich das Problem der Lebensmittelverschwendung empfunden wird.

1 Millionen Tonnen Lebensmittelreste in der Tonne

Eine Million Tonnen Lebensmittelreste landen Schätzungen zufolge in Österreich jährlich im Müll. Dabei könnten die Eier, das Joghurt und sogar das trockene Brot noch wesentlich länger genießbar sein, wenn man ihnen eine zweite Chance gäbe. Laut „Marketagent“-Umfrage verorten 90 Prozent der Befragten das Problem der Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie. Aber auch in der Lebensmittelindustrie und im privaten Bereich bestehe Handlungsbedarf. Die Corona-Krise dürfte ihren Teil dazu beitragen, dass in diesem Bereich noch mehr Lebensmittel verschwendet werden. Denn mehr als 36 Prozent werfen mindestens einmal pro Woche Lebensmittel weg. Bei den Jüngeren liegt der Anteil sogar bei mehr als 50 Prozent. Die 60- bis 75-Jährigen sind achtsamer, hier landen nur bei 15 Prozent regelmäßig Nahrungsmittel in der Tonne.

Laut Umfrage entsorgen die Österreicher Lebensmittel vor allem dann, wenn sie nicht mehr genießbar sind, weil sie etwa schlecht geworden oder von Schädlingen befallen sind. Aber für 4 von 10 Befragten reicht die Unsicherheit darüber, ob angebrochene Nahrungsmittel noch essbar sind, bereits aus, um sie in die Tonne zu schmeißen. Jede und jeder Fünfte wirft zudem Speisen weg, wenn die Portion zu groß war oder wenn es sich dabei um ein unerwünschtes Geschenk handelt, das nur höflichkeitshalber angenommen wurde.

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Um eine richtige Veränderung zu erzielen, muss sich wohl die gesamte Wertschöpfungskette an der Nase nehmen. Beim Verbraucher entstehen Berechnungen zufolge etwa 40 Prozent der Lebensmittelverschwendung. Jeder einzelne von uns kann zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, dass weniger Essen im Müll landet. Mit diesen kleinen Tipps können wir Lebensmittel retten:

  • Saisonal und regional einkaufen. Dadurch verringern wir die Gefahr, das Nahrungsmittel beim Transport beschädigt und aussortiert werden.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum beim Wort nehmen. Oftmals schmeißen wir Produkte weg, weil ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Eigentlich sind diese aber noch genießbar. Denn nicht umsonst heißt es “mindestens haltbar bis”.
  • Don’t Discriminate! Vor allem bei Obst und Gemüse lassen wir uns schnell vom Äußeren abschrecken. Dabei hat das Aussehen nichts mit dem Geschmack oder der Genießbarkeit zu tun. Und unverkaufte Lebensmittel müssen im Einzelhandel vielerorts weggeschmissen werden.
  • Download gegen Lebensmittelverschwendung. Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps und Websites, die uns im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung unterstützen. Über “Too Good To Go” etwa können wir Essen bestellen, das von Restaurants nicht mehr angeboten werden darf, aber eigentlich noch genießbar ist. Ein ähnliches Konzept hat auch “ResQ Club”. Auf “SirPlus” kann man noch genießbare aber bereits aussortierte Lebensmittel kaufen.