Ob auf Instagram, Facebook oder in den Nachrichten am Abend: Das Coronavirus beeinflusst nicht nur unser alltägliches Leben, sondern dominiert auch Social Media und die Medienberichterstattung.

Diese Flut an Information kann in vielen Menschen Ängste und Panik hervorrufen. Wie geht man am besten damit um? Wir haben mit einer Psychologin gesprochen

Das Coronavirus beherrscht unser Leben

Die Coronavirus-Pandemie hat unser Leben in den letzten Tagen drastisch verändert. Wir müssen uns mit einer völlig ungewohnten Situation auseinandersetzen. Hinzu kommt auch, dass sogar die Medien rund um die Uhr über das Thema berichten. „Wichtig ist jetzt, dass man sich nicht 24 Stunden am Tag mit dem Thema ‚Corona‘ auseinandersetzt“, betont die Gesundheitspsychologin Caroline Erb. Doch wie soll das gehen, wenn man den Großteil des Tages zu Hause verbringt und das Wort Coronavirus im Netz wie im Fernsehen allgegenwärtig ist?

Das rät die Psychologin:

1. Informationen filtern

Caroline Erb empfiehlt, seine Informationsquellen zu filtern: „Wichtig ist auf Qualitätsmedien zu hören und sich vor Fake News fernzuhalten.“ Man sollte darauf achten, klare Informationen und Fakten zu bekommen. Medien, die auf Panikmache setzen und keine verlässlichen Quellen bieten, sollten gemieden werden.

2. Informationen dosieren

Die Dosis macht das Gift. Diesen Spruch kennen wir alle. Auch die Psychologin rät dazu, sich dosiert zu informieren. So soll man nicht nur wissen, woher man Neuigkeiten über die aktuelle Lage bezieht, sondern auch wann. Wer sich in den letzten Tagen rund um die Uhr mit dem Coronavirus beschäftigt hat, weiß wie sehr das auf unsere Psyche schlagen kann. Klar definierte Seiten, in denen man sich informiert, sollten sich mit eindeutigen Pausen von der Medienberichterstattung abwechseln. „Man sollte sich nicht von den tausenden Berichten überschwemmen lassen“, so Erb. Statt die ganze Zeit das Thema Pandemie online zu verfolgen, kann man sich beispielsweise stattdessen mit einem guten Buch auf den Balkon setzen oder einen Filmabend machen.

3. Auf das Schöne konzentrieren

Das Coronavirus ist nicht nur in der Berichterstattung allgegenwärtig, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Das kann natürlich auch überfordern, vor allem weil man aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkungen vermehrt online unterwegs ist. Doch Social Media hat auch seine positiven Seiten. Auf Instagram, Facebook und Co. gab es in den letzten Tagen eine große Welle der Solidarität. Nicht nur, um sich gegenseitig zu motivieren zu Hause zu bleiben, sondern ebenso für all jenen, die im Gesundheits- oder Pflegesystem arbeiten, im Einzelhandel oder in sonstigen wichtigen Berufen, die unsere Gesellschaft durch die Krise tragen.

So bieten Menschen unter der Initiative #Nachbarschaftschallenge Hilfe für all jene an, die Teil der Risikogruppe sind. Täglich um 18 Uhr wird zudem für all jene applaudiert, die durch die Krise sogar noch mehr arbeiten müssen. „Auf diese schönen Initiativen sollte man sich konzentrieren“, rät die Gesundheitspsychologin und ergänzt: „In dieser Krise rückt man sozial näher aneinander, auch wenn man physisch weiter entfernt ist.“ Allerdings sollte man auch mit positiven Informationen vorsichtig sein. Denn jeder habe eine andere Schmerzgrenze, wie viel Neues er über sich ergehen lassen kann.