Eine 24-jährige Frau aus Somalia erlitt eine ziemlich außergewöhnliche Schussverletzung: eine Kugel steckte nämlich in ihrer Klitoris. Eine Herausforderung für das medizinische Personal, das die Kugel chirurgisch entfernen musste.

Doch die Frau hat Glück im Unglück.

Frau hat Kugel in Klitoris

Es ist eine Geschichte, die sogar die Mediziner:innen als „einzigartig“ bezeichnen. Eine junge Frau in Somalia war gerade zu Hause, als sie Schüsse wahrnimmt. Eine der Kugeln gelangt schließlich durch das Dach ihres Hauses in ihr Wohnzimmer – und trifft die Frau im Unterleib. Sie erleidet dadurch ziemliche Schmerzen und beschließt, ärztliche Hilfe aufzusuchen. Im Krankenhaus entdecken die Mediziner:innen dann, dass die Kugel noch im Körper der 24-Jährigen steckt – und zwar in der Klitoris. Ein CT bestätigt schließlich die Vermutung: die Kugel befindet sich noch vollständig im Körper der Frau.

Die Art und Weise, wie es zu der Verletzung kam, nennt das Expertenteam übrigens eine „tired bullet injury“. Das passiert dann, wenn eine Kugel in den Himmel geschossen wird. Dann „verliert das Geschoss seine Energie und fällt“, heißt es in einer Analyse aus dem Jahr 2022. Auf diese Art und Weise dürfte die Kugel auch in dem Vulvabereich der Frau gelandet sein – und verursachte durch die vermidnerte Geschwindigkeit und Energie zum Glück keine lebensbedrohlichen Verletzungen.

Kugel muss chirurgisch entfernt werden

In dem medizinischen Bericht wird der Vorfall als „einzigartig“ beschrieben. Denn das Team ist sich sicher: so einen Fall gab es noch nie. „Soweit wir wissen, ist dies die erste tired bullet injury die in den Vulvabereich eindringt und bei der ein Geschoss in der Klitoris stecken bleibt“, heißt es in dem Bericht, der im „International Journal of Surgery Case Reports“ veröffentlicht wurde. Doch die junge Frau hat Glück. Denn bei ersten Untersuchungen ist ihr gesundheitlicher Zustand stabil. Abgesehen von den Schmerzen im Bereich der Vulva hat die 24-Jährige keine weiteren Konsequenzen und die Ärzte können die Kugel – die die Maße 2×0,8×0,8 cm hat – entfernen.

Doch dieses Prozedere stellt auch eine Challenge dar – schließlich war es auch für das Team ziemliches Neuland. Die junge Frau bekommt eine lokale Betäubung, sodass die Ärzte die Kugel entfernen können. Bei der Operation gab es zum Glück keine Komplikationen und die Frau durfte das Krankenhaus schon nach einem Tag wieder verlassen. Auch spätere Untersuchungen zeigten keine weiteren Folgen.