Der US-Turnstar Simone Biles zog sich gestern überraschend aus dem Team-Finale der Turnerinnen bei den Olympischen Spielen zurück. Der Grund dafür: Mentale Probleme. Ihre Entscheidung sich zurückzuziehen, setzt ein großes Zeichen für mentale Gesundheit im Profisport.

Für ihre Entscheidung sich aus dem Wettkampf zurückzuziehen, bekommt sie nun sehr viel Unterstützung von Fans und anderen Athleten.

Simone Biles zieht sich aus dem Wettbewerb zurück

Simone Biles wird momentan als die beste Turnerin aller Zeiten gehandelt. Deshalb war es umso überraschender als sie sich gestern entschieden hatte, sich aus dem Team-Finale der Olympischen Spiele zurückzuziehen. Nachdem Simone eine unsaubere Landung beim Sprung hingelegt hatte, musste eine ihrer Kolleginnen für sie einspringen. Zunächst hieß es, sie würde sich aufgrund von medizinischen Gründen aus dem Wettbewerb nehmen. Später stellte das US-amerikanische Team klar, dass es sich um mentale Probleme handle.

„Der Druck war zu groß“

Der Druck sei zu groß gewesen, sagt die 24-Jährige. „Immer, wenn man in eine Stresssituation gerät, flippt man irgendwie aus„, erklärt die Athletin. „Im Moment habe ich wirklich das Gefühl, dass ich das Gewicht der ganzen Welt auf den Schultern trage„, gibt die Ausnahmeathletin auf Facebook offen zu. Gerade beim Turnen ist Konzentration enorm wichtig, da das Verletzungsrisiko so hoch ist. Vielleicht zeugt es sogar von noch größerer Körperbeherrschung, wenn Simone den Wettbewerb aufgrund von mentaler Probleme abbricht. Heute gab das US-amerikanische Team über Twitter bekannt, dass Simone Biles auch beim individuellen Mehrkampf diesen Donnerstag nicht antreten werde.

Mehr Aufmerksamkeit für mentale Gesundheit im Sport

Inzwischen geben immer mehr Topathletinnen ihre Probleme mit mentaler Gesundheit offen zu. Neben Simon Biles haben auch schon Profisportlerinnen wie Naomi Osaka und Serena Williams klargestellt, wie wichtig es sei, die mentale Gesundheit an erster Stelle zu setzen. Die Offenheit über Therapien, Zusammenbrüche und Rückzug aus Wettbewerben hält immer mehr Einzug im Profisport. Noch immer werden körperlichen Verletzungen mehr Verständnis entgegengebracht als mentalen Problemen. Umso wichtiger also, dass international gefeierte Profisportler immer offener mit der Thematik umgehen.