In Mexiko haben am 9. März schätzungsweise 36 Millionen Frauen nicht am öffentlichen Leben teilgenommen. Der Protest wandte sich gegen Gewalt gegen Frauen.

Mehrere feministische Gruppen hatte aufgerufen, am Tag nach dem Weltfrauentag nicht zur Arbeit zu gehen und kein Geld auszugeben. Dies solle die Bedeutung des weiblichen Geschlechts für die Gesellschaft aufzeigen. Auslöser war zudem die steigende Zahl an Femiziden.

In Mexiko nahmen 36 Millionen Frauen nicht am öffentlichen Leben teil

Zahlreiche Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen schlossen sich dem Protest in Mexiko an und gaben ihren Mitarbeitern frei. 41 Prozent der Frauen hatten im Vorfeld angekündigt, sich beteiligen zu wollen. Lokale Medien schätzten deshalb, dass rund 36 Millionen Frauen und Mädchen an der Aktion teilnahmen.

Sie gingen weder zur Arbeit noch in die Geschäfte und verwendeten auch keine öffentlichen Verkehrsmittel. Die Straßen in der Hauptstadt waren dementsprechend spürbar leer. In manchen Hochschulen, wie etwa in der Privatuniversität Universidad Iberoamericana, führten männliche Professoren und Studenten Diskussionen über Geschlechterrollen.

3800 Frauenmorde

Grund für den Protest ist die ansteigende Gewalt gegen Frauen in Mexiko. Zuletzt hatten besonders brutale Frauenmorde für Entrüstung gesorgt. So wurde im Februar etwa eine Frau von ihrem Partner mit einem Küchenmesser ausgeweidet. Eine Siebenjährige wurde entführt und ermordet.

Im Jahr 2019 alleine gab es in Mexiko 3800 Frauenmorde. Zwischen 2018 und 2019 stieg die Zahl an Femiziden zudem um zehn Prozent an. Außerdem kommen Zehntausende weitere Gewalttaten gegen Frauen wie Vergewaltigungen, häusliche Gewalt, Zwangsprostitution und sexuelle Belästigung hinzu.