Es sieht momentan wohl nicht gut aus für die Öffnung der Schanigärten Ende März. Ob die Öffnungsschritte tatsächlich gesetzt werden, evaluiert die Regierung bis 15. März. Gesundheitsminister Anschober zeigte sich gestern (4. März) wegen der ansteigenden Fallzahlen „alarmiert“.

Die Zahl der von Corona-Fällen belegten Intensivbetten hat sich in sieben Tagen immerhin um 20 Prozent erhöht.

Anschober wegen Fallzahlen besorgt

Die aktuellen Daten des „Covid-Prognose-Konsortiums“, die am 10. März eine österreichweite 7-Tages-Inzidenz von 228 vorhersehen, stimmen Gesundheitsminister Rudolf Anschober „alarmiert“. Die Situation, mit der fast bundesweit dominanten, ansteckenderen britischen Variante (B.1.1.7) und den entsprechend steigenden Fallzahlen erinnere ihn an den vergangenen Herbst. Ob die möglichen Öffnungsschritte gesetzt werden, evaluiere man bis 15. März. Das erklärte der Minister am 4. März bei einer Online-Pressekonferenz. Vor allem B.1.1.7 müsse man als „Pandemie in der Pandemie“ betrachten. Während man mit den bisherigen Eindämmungsmaßnahmen die Ausbreitung des „Wildtyps“ im Griff habe, sei das bei B.1.1.7 anders, so der Geschäftsführer Gesundheit Österreich GmbH, Herwig Ostermann. 

Warnung vor Situation wie im Herbst

Der Fallzahlenanstieg liege nicht an den zuletzt deutlich ausgebauten Testkapazitäten: Man habe es mit einem „tatsächlichen Anstieg“ des Infektionsgeschehens zu tun, der auch auf die Krankenhäuser durchzuschlagen drohe. Bis zum 17. März prognostiziert das „Covid-Prognose-Konsortium“, dass sich rund 1.500 Personen mit Covid-19 in Normalpflege befinden werden. Bis Mitte März seien demnach auch rund 420 Personen in Intensivbehandlung zu erwarten. Es gelte daher „möglichst rasch eine entsprechende Trendumkehr zu schaffen“, betonte Ostermann.

Der Gesundheitsminister warnte angesichts dieser Zahlen vor einer „Wiederholung des Herbstes“. Die am 4. März verzeichneten 2.324 Neuinfektion seien „sehr viel“, genauso wie die zuletzt fast konstanten Zuwächse um über 2.000 Infektionen täglich, so Anschober. Am 10. März würde man laut der Prognose bei 3.200 zusätzlichen Fällen pro Tag landen.