Schockmoment in der Luft: In den USA hat ein Pilot außer Dienst versucht, ein Passagierflugzeug zum Absturz zu bringen! Seine Cockpit-Kollegen konnten ihn allerdings überwältigen und Schlimmeres verhindern.

Der mitreisende Pilot muss sich nun für versuchten Mord in 83 Fällen rechtfertigen.

Pilot versucht während des Fluges die Triebwerke abzuschalten

Manche Menschen haben Angst vorm Fliegen. Manchmal legt sich diese jedoch, wenn man für einen Moment die beruhigenden Stimmen der Pilot:innen aus dem Cockpit hört. Doch was, wenn sich im Cockpit auch Menschen befinden, denen es nicht um das Wohl der Passagiere geht? Das wurde in den USA jetzt beinahe Realität. Dort hat ein Mann jetzt versucht, ein Passagierflugzeug zum Absturz zu bringen, indem er die Triebwerke ausschaltet. Aber step by step.

Zu dem kritischen Vorfall kam es am Sonntag (lokale Zeit) auf einem Flug von Alaska Airlines von Everett im US-Bundesstaat Washington nach San Francisco in Kalifornien. Medienberichten zufolge befand sich neben der üblichen Besatzung auch ein 44-jähriger Pilot außer Dienst an Bord. Laut Mitteilung der Airline soll dieser während des Fluges auf dem sogenannten Jumpseat (einem Klappsitz für Crew-Mitglieder in der Mitte des Cockpits) gesessen haben. Dabei sei es laut Airline dann zu einer „glaubwürdigen Sicherheitsbedrohung“ gekommen.

Schnelle Reaktion der Besatzung

Der mitreisende Pilot habe dann „versucht, den Betrieb der Motoren zu unterbrechen“, erklärte die Fluggesellschaft. Zum Glück ohne Erfolg! Der 44-Jährige wurde rechtzeitig vom Flugkapitän und dem ersten Offizier überwältigt und aus dem Cockpit befördert. „Der Kapitän und der erste Offizier haben schnell reagiert, die Motorleistung wurde nicht unterbrochen und die Besatzung hat das Flugzeug ohne Zwischenfall gesichert“, heißt es in dem Statement weiter. Nach Angaben von Alaska Airlines waren bei dem Vorfall keine Waffen im Spiel.

Auf Aufzeichnungen des Gesprächs zwischen dem Kapitän und den Fluglotsen, die daraufhin veröffentlicht wurden, ist zu hören: „Der Kerl, der versucht hat, die Triebwerke abzuschalten, ist aus dem Cockpit raus. Es hört sich nicht so an, als würde er jetzt in der Kabine Probleme bereiten.“ Wegen des Vorfalls wurde der Flug dann nach Portland in Oregon umgeleitet.

Pilot festgenommen

Gegenüber ABC News schildert ein Passagier: „Wir wussten nicht, was vor sich ging, bis die Flugbegleiterin über den Lautsprecher ankündigte, dass eine Notsituation herrschte und das Flugzeug sofort landen müsse. Ungefähr 15 Minuten später sagte sie, es gäbe einen medizinischen Notfall.“

Bei der Landung wurde der Verdächtige dann direkt von der Polizei festgenommen. Nach Polizeiangaben wird dem 44-Jährigen versuchte Tötung in 83 Fällen und Gefährdung eines Flugzeugs vorgeworfen. Laut Augenzeugen habe eine Flugbegleiterin nach seiner Festnahme noch gesagt: „Der Mann erlitt einen Nervenzusammenbruch. Wir mussten ihn sofort aus dem Flugzeug holen.“ Das genaue Motiv des Mannes ist bislang aber noch unklar.