Aufgrund von sicherheitstechnischen und datenschutzrechtlichen Bedenken, verbieten NASA und SpaceX ihren Mitarbeitern die Nutzung von Zoom. Die Videochat-App stand zuletzt aufgrund von Sicherheitslücken und der Weitergabe von Daten in der Kritik.

„Wir verstehen, dass viele von uns dieses Tool für Konferenzen und Meeting-Support verwendet haben“, so SpaceX in einer Mitteilung. „Bitte verwenden Sie E-Mail, Text oder Telefon als alternative Kommunikationsmittel.“

SpaceX verbietet Video-App Zoom

SpaceX ist das Raumfahrtunternehmen von Tesla-Chef Elon Musk. Er hat seinen Mitarbeitern nun die Verwendung der Videokonferenz-App Zoom unter Hinweis auf „erhebliche Datenschutz- und Sicherheitsbedenken“ verboten. Auch die US-Raumfahrtbehörde NASA, einer der größten Kunden von SpaceX, untersagt ihren Mitarbeitern die Verwendung der Plattform, sagte Stephanie Schierholz, eine Sprecherin der Raumfahrtbehörde.

Das FBI-Büro in Boston gab am nämlich Montag eine Warnung über Zoom heraus und wies die User an, keine Besprechungen auf der Website öffentlich zu stellen. Das FBI hatte zuvor zwei Berichte über nicht identifizierte Personen erhalten, die in Schulsitzungen eingedrungen waren oder Zoom-Gottesdienste mit Beschimpfungen und dem Vorzeigen von Nazi-Symbolen gestört hatten. Das Phänomen nennt man übrigens „Zoombombing“. Die investigative Nachrichtenseite „The Intercept“ berichtete zudem am Dienstag, dass Zoom-Videos keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen den Nutzern haben und, dass das Unternehmen Sitzungen einsehen könnte.

1.700 Domains mit „Zoom“ im Namen

Laut der Cybersicherheitsfirma Laut Check Point wurden seit Jahresbeginn 1.700 Domains mit “Zoom” im Namen registriert. 25 Prozent davon alleine in der letzten März-Woche. Rund vier Prozent seien Fake-Domain, die für bösartige Aktivitäten genutzt würden. So entlocke man den Usern bei Phishing-Attacken etwa ihre Passwörter. Solche Phishing-Websites betreffen übrigens auch andere Anbieter wie etwa Google und Microsoft.

Zudem haben Kritiker zuletzt den Datenschutz der Videochat-App kritisiert. Das Unternehmen informiert zwar ausführlich über die Datenverwendung. Die Datenschutzrichtlinie auf der Website ist immerhin 30.000 Zeichen lang. Dafür räumte es sich bisher allerdings auch weitreichende Rechte ein. Die Daten zur Identifizierung der Nutzer durfte es etwa genauso speichern wie Informationen zu verwendeten Endgeräten, Netzwerken und Internetverbindungen, zur Nutzung des Dienstes und Standortdaten. Zoom kam zuletzt auch in die Kritik, weil es Daten an Facebook weitergab. Mittlerweile stoppte das Unternehmen die Weitergabe von Nutzerdaten mit einem Update.