Das klingt nach einer harten Nacht! Ein Walross vom Nordpol dürfte auf einem Eisberg eingeschlafen und über den Atlantik getrieben sein – bis es schließlich in Irland landete.

Es handelt sich laut dem britischen „Independent“ um die allererste bestätigte Sichtung dieser Walross-Spezies in Irland.

Walross vom Nordpol verirrt sich nach Irland: Auf Eisberg eingeschlafen

In Irland wurde nun erstmals ein Walross vom Nordpol gesichtet. Das Tier verirrte sich auf die irische Insel Valentia Island. Vermutlich ist es auf einem Eisberg eingeschlafen und so über den Atlantik getrieben. Ein Einheimischer und seine 5-jährige Tochter entdeckten das Tier. Alan Houlihan und seine Tochter spazierten am Strand entlang, als die Kleine auf den Felsen plötzlich ein Walross sichtete. Fotos und Video davon werden nun auf Social Media geteilt und sorgen dort für Begeisterung.

Erste Sichtung der Spezies in Irland: Wird es überleben?

Wie Alan Houlihan sei die Begegnung mit dem Tier ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Denn es sprang plötzlich aus dem Wasser und posierte auf dem Felsen. Anfangs dachte er, das sei ein Seehund. Doch dann bemerkte er die großen Stoßzähne. Das Tier soll so groß wie eine Kuh gewesen sein, so Houlihan.

Es sei die erste bestätigte Sichtung eines lebenden Walrosses vom Nordpol. Wie Ökologe Dr. Don Cotton gegenüber dem „Independent“ sagt, können sich Alan Houlihan und seine Tochter glücklich schätzen, so etwas erlebt zu haben, denn bislang habe man nur tote Walrosse in Irland entdeckt. Experten vermuten, dass das Tier auf einem Eisberg eingeschlafen und damit von Grönland aus über den Atlantik getrieben ist. Ob es überleben und seinen Weg zurück finden wird, ist allerdings fraglich. Dr. Cotton geht davon aus, dass es nicht überlebt: „Die traurige Realität ist, dass es wahrscheinlich sterben wird. Weil es so jung ist, hat es wahrscheinlich keine Ahnung, in welche Richtung es schwimmen soll und ich bezweifle, dass es seinen Weg zurück nach Hause finden wird. […] Es braucht einen riesigen Vorrat an Schalentieren, um zu überleben, und ich glaube nicht, dass es hier das Essen bekommt, das es braucht.“

Tierschützer bitten um Hinweise

Das Walross wurde am Montag gesichtet. Tierschützer der Organisation „Seal Rescue Ireland“ bitten die Anwohner nun um Hinweise, wo sie das Tier zuletzt gesehen haben, denn man wolle versuchen es zu retten. Es sei von seiner langen Reise vermutlich sehr erschöpft.

Dass sich Tiere vom Nordpol nach Irland passieren sei zwar selten, aber nicht ungewöhnlich, so Experten. In den letzten Jahren kam es etwa immer wieder zu Sichtungen von Robben, die meisten davon bereits tot. Tierschützer machen sich deshalb Sorgen: „Das Eis schmilzt viel schneller als in den Vorjahren. Ihr Lebensraum ändert sich schnell und ich mache mir Sorgen, dass mehr von ihnen auftauchen.“, so Melanie Croce von „Seal Rescue Ireland“ gegenüber dem Independent.