Die sexuelle Orientierung zu hinterfragen ist ganz normal. Und falls sich diese ändert, ist es ganz wichtig, das Outing ganz für sich alleine zu machen.

Die Sexualität ist etwas Fließendes und es kann immer sein, dass sich plötzlich metaphorisch Türen öffnen, die bisher eigentlich strikt verschlossen waren. Das ist eigentlich was ganz normales. Sich zu seiner Sexualität zu outen ist ein prägendes Erlebnis im Leben. Es beeinflusst weitere Entscheidungen und Gedankengänge.

Eine Sache des Respekts

Darum ist es wichtig, dass es keine andere Person für dich übernimmt. Ein ungewolltes Outing vor Fremden oder Freunden ist verletzend und unangenehm. Es zeugt von Respekt, der Person Zeit zu geben, sich ihrer sexuellen Orientierung selbst klarzuwerden. Nur die betreffende Person darf entscheiden, wann und ob sie sich denn überhaupt outen möchte.

Alles eine Frage der Zeit

Gerade am Anfang ist es für eine Person sehr schwierig die Gedanken überhaupt in Worte zu fassen. Das beinhaltet auch jegliche Gespräche über sexuelle Themen. Zudem kann nie ganz sicher gesagt werden, an welchem Punkt jemand bei seiner sexuellen Orientierung gerade steht. Es ist ein Prozess. Zu Beginn stellt sich die Frage: „Liebe ich möglicherweise noch ein anderes Geschlecht“ oder „Habe ich vielleicht eine andere sexuelle Orientierung, von der ich bis Dato noch nichts gewusst habe?“. Allerdings befindet sich schon zwischen diesen beiden Fragen oft eine große Zeitspanne. Die Sicherheit ein anderes Geschlecht zu lieben und die Entscheidung es in Erwägung zu ziehen sind nämlich zwei Paar Schuhe.