Erstmals in der Geschichte hatte mit Kamala Harris eine Frau das Sagen im Weißen Haus. Für 85 Minuten zumindest. Der Grund: Der US-Präsident Joe Biden unterzog sich einer Darmspiegelung.

Da er unter Vollnarkose amtsunfähig war, gab er seine Macht an seine Stellvertreterin ab. 

Kamala Harris für 85 Minuten US-Präsidentin

Es ist ein wahrlich historischer Moment in den USA: Zum allerersten Mal hatte vorübergehend eine Frau im Weißen Haus die Zügel in der Hand. Zumindest für eine kurze Zeit. Knapp eineinhalb Stunden wurde Vize-Präsidentin Kamala Harris zum Staatsoberhaupt. Ein Meilenstein in ihrer Karriere. Mit ihrem Amtsantritt im Januar war sie bereits die erste Frau im Amt des US-Vizepräsidenten. Zudem war sie die erste Person mit afroafrikanischen sowie asiatischen Wurzeln in diesem Amt.

Joe Biden in Vollnarkose

Zu dem historischen Ereignis kam es wegen einer Routine-Untersuchung. Präsident Joe Biden hatte sich am Freitag einer Darmkrebs-Vorsorge unterzogen und musste für die Darmspiegelung in Narkose versetzt werden. Auf Twitter schrieb er dazu: „Heute werde ich mich einem medizinischen Routineeingriff unterziehen, der eine Narkose erfordert. In Anbetracht der gegenwärtigen Umstände habe ich beschlossen, die Befugnisse und Pflichten des Präsidenten der Vereinigten Staaten während des kurzen Zeitraums des Eingriffs und der Genesung vorübergehend auf die Vizepräsidentin zu übertragen.“

Während er auf dem OP-Tisch lag, übernahm also die Vize-Präsidentin kommissarisch das Amt und wurde für kurze Zeit zur mächtigsten Frau der Welt. Danach übernahm der „gut gelaunte“ Präsident wieder sein Amt wieder, während weitere Routine-Untersuchungen durchgeführt wurden, berichtete das Weiße Haus bei Twitter.