Ist es wirklich nötig, die Webcam am Laptop oder am Tablet zu überkleben? Experten sind sicher: Wer das nicht tut, könnte ausspioniert werden.

Abends werden die Jalousien heruntergelassen, damit niemand von außen ins Zimmer hereinschauen kann. Und dennoch gibt es eine Möglichkeit, wie dich wildfremde Menschen beobachten können, ohne dass du es merkst: Über die Webcam auf einem Laptop. Für Personen mit Hacker-Kenntnissen ist es nämlich kein Problem, von außerhalb die Kamera zu aktivieren – und schon sieht jemand unberechtigt zu.

Sogar das FBI hat vor einiger Zeit davor gewarnt, dass die Webcam eine Gefahr darstellen könnte. Schon um wenige hundert Euro sind im Internet Programme zu bekommen, mit denen zwielichtige Gestalten den Fernzugriff auf die Kamera schaffen. Und 2013 wurden in den USA Fälle von Webcam-Spionage bekannt: Die Voyeuristen können über ein sogenanntes „Remote Administration Tool“ auf die Laptops der Frauen zugreifen.

Was kann ich tun?

Die einfachste Möglichkeit: Die Kamera abdecken. Das geht rasch mit einem Post-it oder einem Sticker. Das birgt dann allerdings die Gefahr, dass die Behelfsabdeckung irgendwann unbemerkt hinunterfällt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft sich eine Webcam-Abdeckung, die es bei Anbietern wie Amazon oder Conrad um wenige Euro zu kaufen gibt. Achte darauf, dass das Produkt für deinen Laptop passt.

Generell ist es eine gute Idee, stets aktuelle Anti-Viren-Software am Rechner installiert zu haben – die gibt es teilweise kostenlos. Solche Schutzmechanismen durchsuchen den Computer regelmäßig und finden auffällige Programme. Damit wird sichergestellt, dass keine Schadprogramme am Rechner sind, die beispielsweise den Zugriff von außen erlauben. Bei den meisten Geräten leuchtet übrigens ein kleines Lämpchen auf, wenn die Webkamera aktiviert ist. Doch vielen fällt das gar nicht auf – das haben Untersuchungen in den USA gezeigt. Außerdem gibt es Programme, mit denen die Aktivierung der Warnlampe umgangen werden kann.

Remote-Tools löschen

Nochmals zu den vorher erwähnten Remote-Tools, mit denen sich Computer von außen fernsteuern lassen. Solche Programme werden oft im beruflichen Umfeld eingesetzt, etwa zur IT-Wartung. Tipp: Die Programme immer löschen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Übrigens gelten Apple-Computer als weniger anfällig, nichtsdestotrotz sollten User auch am MacBook ihre Webcam überkleben. vor kurzem gab es Aufregung um einen Fehler in der Facetime-App, durch den Anwender unwissentlich das Mikrofon aktivierten.

Apropos Kamera: Eine solche gibt es unter anderem auch am Smart-TV, also am internet-fähigen Fernseher. Zwar ist die Chance, über diese ausspioniert zu werden, gering – wer aber ganz sicher sein will, deckt auch diese Webcam ab.

Sogar Zuckerberg deckt seine Webcam ab

Übrigens: Auch Mark Zuckerberg deckt seine Kamera ab – das wurde 2016 in diesem Tweet sichtbar: