Die internationalen Waldbrände scheinen kein Ende zu nehmen. Jetzt ist auch Algerien betroffen und verzeichnete mehr als 100 Feuer. Auch einige Länder in Europa sind weiterhin stark betroffen.

Die algerische Regierung geht von Brandstiftung aus.

Waldbrände seien „krimineller Natur“

Mehr als 103 Brände in 17 Regionen meldet die algerische Waldbehörde in der schlimmsten Phase. Die meisten Feuer verzeichnete die Behörde in der stark bewaldeten Bergregion Kabylei. Auch die Region Tizi Ouzou im Norden ist stark betroffen. Dienstagabend verzeichneten die Behörden hier noch 22 aktive Feuer.

Mindestens 42 Menschen sollen bei den Bränden in Algerien gestorben sein. Die Opfer seien zum Großteil Soldaten, die Zivilisten halfen, den Flammen zu entkommen. Die algerische Regierung vermutet hinter den Feuern übrigens Brandstiftung. Innenminister Kamel Beldjoud erklärt, es sei „unmöglich, dass 50 Feuer gleichzeitig ausbrechen.“ Er geht davon aus, die Brände seien „krimineller Natur“.

Italien: Nächste Hitzewelle mit bis zu 48 Grad

Währenddessen ist die Situation in Europa weiterhin angespannt. Ein Ende der Flammen scheint im Süden noch nicht in Sicht. Denn die nächste Hitzewelle wird diese Woche erwartet – Italien rechnet mit bis zu 48 Grad.

Sizilien und Sardinien haben in den kommenden Tagen deshalb ein erhöhtes Brandrisiko. Die italienische Polizei vermutet übrigens hinter einem Großteil der Feuer Brandstiftung oder eine Verantwortlichkeit von Menschen. Auch der italienische Umweltminister Roberto Cingolani äußerte sich im italienischen Fernsehen zu den Vermutungen. „Die Wetterbedingungen sind äußerst günstig für diese Verbrecher. 70 Prozent der Brände hängen von Brandstiftern oder höchstens von Fahrlässigkeit ab.“

In Griechenland werden inzwischen erste Bilanzen gezogen. Mehr als 90.000 Hektar Land sind hier abgebrannt. Eine Zahl, die sich in den kommenden Tagen noch steigern wird. Denn die Feuer sind teilweise noch sehr aktiv. Vor allem die Insel Euböa ist eines der kritischen Gebiete. Die Waldbrände lodern hier weiterhin sehr unkontrolliert.

Erste Hoffnungsschimmer gibt es jedoch in der Türkei. Hier hat sich die Lage in den meisten Gebieten entspannt; nach zweiwöchiger Krisensituation. Denn durch die starke Hitze konnten die Flammen, die bereits Ende Juli ausbrachen, nur sehr erschwert unter Kontrolle gebracht werden.