In ihrem Podcast spricht Ellen Pompeo jetzt über ihre ehemalige Kollegin Katherine Heigl. Ihr Ausstieg aus „Grey’s Anatomy“ sorgte damals für Furore. Heute verteidigt Pompeo die Entscheidung der Schauspielerin.

Denn Heigl habe damals wichtige Kritikpunkte angesprochen, betont Pompeo.

Katherine Heigl: „Grey’s Anatomy“-Ausstieg sorgte für Gerüchte

Als Katherine Heigl 2010 die Erfolgsserie „Grey’s Anatomy“ verließ, schwirrten unzählige Gerüchte über ihren Serienausstieg. Heigl, die sechs Staffeln lang die Ärztin Izzie Stevens spielte, wurde als Zicke dargestellt, ihre Arbeitsmoral wurde kritisiert und das Gerücht kursierte, dass Heigl sich weigerte, zur Show zurückzukehren.

Gerüchte, die die Schauspielerin rund zehn Jahre später klarstellte und erklärte, dass die Situation hinter den Kulissen deutlich weniger dramatisch war. Denn eigentlich wollte Heigl nach ihrer Karenz einfach nicht mehr Vollzeit arbeiten, sondern die Zeit mit ihrer Familie genießen. „Ich ging in Familienurlaub und wurde einfach [Mutter], und das hat meine ganze Perspektive verändert … das war wirklich der Wendepunkt“, erklärte sie 2019.

„Es gab keine gute Möglichkeit, den Arbeitsplan zu schmälern, der sich nicht negativ auf die Crew oder die Besetzung ausgewirkt hätte.“ Doch Heigl sei nicht einfach aus der Serie ausgestiegen oder habe sich geweigert, zurückzukehren. Ganz im Gegenteil. Vor ihrem Serien-Aus besprach sie alles mit „Grey’s Anatomy„-Schöpferin Shonda Rhimes. „Dann habe ich zu Hause gewartet, bis mir das formelle OK gegeben wurde, dass ich nicht mehr in der Show bin. Die Gerüchte, dass ich mich weigerte zurückzukehren, waren völlig falsch“, betont Heigl. Doch sie gab damals auch zu, dass es auch Lohnverhandlungen vor ihrem Ausstieg immer wieder zu Spannungen führten. Denn um diese musste die Schauspielerin hart verhandeln.

Pompeo verteidigt Heigls Ausstieg bei „Grey’s Anatomy“

Dass Heigl als frisch gebackene Mama so harte Entscheidungen traf und für sich selbst einstand, lobt jetzt „Grey’s Anatomy“-Star Ellen Pompeo rückblickend. In ihrem Podcast „Tell Me With Ellen Pompeo“ erklärt sie jetzt nämlich, dass sie Heigl für ihren Einsatz bewundere. Gemeinsam mit Kate Walsh, die in der Serie die Rolle der Addison Montgomery spielte, bespricht sie, wie wichtig es war, dass Heigl für sich selbst einstand.

„Ich erinnere mich, dass Heigl in einer Talkshow etwas über die wahnsinnigen Arbeitszeiten sagte, die wir hatten, und sie hatte zu 100 % Recht“, erzählt Pompeo. „Und wenn sie das heute gesagt hätte, wäre sie eine absolute Heldin. Aber sie ist ihrer Zeit voraus, hat ein Statement über unsere verrückten Arbeitszeiten abgegeben und natürlich schlagen wir eine Frau nieder und nennen sie undankbar.“

„Sie war verdammt mutig, es zu sagen“

Heigl hatte 2009 in der David Letterman Show erklärt, dass sie gerade einen „17-Stunden-Tag“ gearbeitet habe und die Arbeitszeiten nicht nur für den Cast, sondern auch für die Crew extrem seien. Eine Einschätzung, die Pompeo jetzt unterstützt und betont, dass Heigl damals „100 % ehrlich“ war und „absolut Recht“ hatte, die Arbeitskonditionen zu kritisieren. „Und sie war verdammt mutig, es zu sagen“, lobt Pompeo im Podcast. „Und sie hat die Wahrheit gesagt. Sie hat nicht gelogen.“

Heigl war ihrer Zeit einfach voraus, ist sich Pompeo sicher. Denn für sie habe sich in den vergangenen Jahren am Set der Arztserie auch einiges geändert. Sie habe ihre Drehzeiten in den vergangenen Jahren ebenfalls reduziert; eine Abmachung, für die sie sehr dankbar ist. „Wenn man jünger ist, ist man so aufgeregt, dabei zu sein, und man ist so glücklich, zu der Party eingeladen zu werden, dass man bereit ist, alles zu tun, was man von einem verlangt“, sagt Pompeo. Doch es habe Veränderungen gebraucht. Veränderungen, die Heigl schon vor mehr als einem Jahrzehnt angesprochen hatte.