Bei einer gewöhnlichen Polizeikontrolle in einem Vorort der US-Stadt Minneapolis ist ein 20-jähriger Afroamerikaner getötet worden. Der junge Mann starb, nachdem ein Polizist am 11. April (Ortszeit) bei einer Verkehrskontrolle auf ihn geschossen hatte.

Nach dem Vorfall versammelten sich hunderte Demonstranten vor der örtlichen Polizeistation. Die Beamten setzten Tränengas und Blendgranaten gegen sie ein.

Afroamerikaner von Polizist erschossen

Wie die Behörden berichten, hatte die Polzeit den 20-Jährigen wegen eines Verkehrsdelikts angehalten. Dabei hatten die Beamten festgestellt, dass ein Haftbefehl gegen den jungen Mann vorlag. Die Polizisten hätten daraufhin versucht, ihn festzunehmen, woraufhin der 20-Jährige mit seinem Auto zu fliehen versuchte. Ein Polizist habe dann auf den Wagen geschossen und den Fahrer getroffen, der noch an Ort und Stelle starb. Eine Beifahrerin habe „nicht lebensbedrohliche Verletzungen“ erlitten und sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden.

„Black Lives Matter“-Demonstrationen vor Polizeistation

Noch am Sonntagabend versammelten sich mehrere hundert Demonstranten in der Stadt Brooklyn Center. Der Zeitung „Star Tribune“ zufolge ging die Polizei mit Gummigeschossen gegen die Protestierenden vor. Auf Fotos sind zudem Menschen zu sehen, die auf den Motorhauben von Polizeiautos Fahnen der Bewegung „Black Lives Matter“ schwenken. Nach rund einer Stunde zog sich die Polizei zurück. Die Protestierenden zündeten Kerzen an.

Wenig später versammelten sich erneut hunderte Demonstranten vor der örtlichen Polizeistation. Die Beamten setzten daraufhin Tränengas und Blendgranaten gegen die Menge ein, berichtete ein AFP-Journalist.

Ein Jahr nach dem Tod von George Floyd

Der Zwischenfall ereignete sich knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai 2020 im nur wenige Kilometer von Brooklyn Center entfernten Minneapolis. Der Tod des 46-Jährigen sorgte weltweit für Empörung und löste in den USA massenhafte Anti-Rassismus-Proteste aus. In Minneapolis läuft derzeit der Prozess gegen den weißen Polizisten Derek Chauvin, der George Floyd nach seiner Festnahme wegen Falschgeldvorwürfen mehr als neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt hatte. Floyd verlor daraufhin das Bewusstsein und starb.