Seit etwa zwei Monaten sind auf einem Frachter auf dem Mittelmeer rund 900 Kühe auf engstem Raum eingepfercht. Tierschützer fordern jetzt die sofortige Entladung der Tiere.

Der Frachter kehrte nach einer langen Fahrt von Spanien in die Türkei wieder in den Ausgangshafen zurück. Weil manche der Tier erkrankt waren, wollte sie offenbar niemand aufnehmen.

Hunderte Kühe seit zwei Monaten auf Schiff eingepfercht

Bereits am 18. Dezember hatte der Frachter „Karim Allah“ im ostspanischen Cartagena abgelegt. Der Tiertransporter war ursprünglich am Weg von Spanien in die Türkei. Der Frachter sei aber nie am Ziel angekommen, sondern stattdessen wieder in den Ausgangshafen nach Cartagena zurückgekehrt. Wie die Spanische Zeitung „El Pais“ berichtet, habe man die Blauzungenkrankheit bei einigen der Tiere festgestellt. Deshalb wollte offenbar niemand die Kühe aufnehmen.

Die Behörden am Zielhafen in der Türkei hatten die Ausladung der Milchkühe nicht erlaubt und den Transport zurückgewiesen. Denn angeblich sei bei einigen der Rinder die Blauzungenkrankheit festgestellt worden. Diese nicht ansteckende Krankheit wird von Insekten übertragen. Vor allem Schafe, aber auch Rinder und Ziegen erkranken häufig daran.

Laut dem spanischen Landwirtschaftsministerium in Madrid wurden aber alle Kühe mit einer entsprechenden Gesundheitsbescheinigung und frei von der Blauzungenkrankheit exportiert.

Tierschützer fordern Entladung der Tiere

Tiertransporte dieser Art werden von Tierschützer bereits seit langem kritisiert. Sie riefen die zuständigen Behörden in Spanien am Freitag dazu auf, die Kühe so schnell wie möglich von dem Schiff zu entladen. „Zwei Monate Leiden ist genug! Die Kühe an Bord von Karim Allah müssen sofort entladen und von ihrem Leid befreit werden“, schreibt etwa die in Brüssel ansässige Eurogroup for Animals auf Twitter. Außerdem forderten die Tierschützer die Europäische Kommission erneut dazu auf, endlich eine „gründliche Untersuchung dieser Tiertransporte einzuleiten“.

Ähnliche Situation in Zypern

Laut Medienberichten befinden sich hunderte weitere Kühe auf einem Schiff vor Zypern derzeit in einer ähnlichen Situation. Ein Verkauf der Tiere an Libyen sei gescheitert, heißt es. Deshalb harren die Vierbeiner derzeit ebenfalls eng zusammengepfercht auf dem Frachter aus.