Die älteste Hose der Welt ist mehr als 3.000 Jahre alt und kann ab sofort in einem deutschen Museum bestaunt werden. Über fünf Jahre lang haben Forscher ihr Bestes geben, um die Ur-Hose zu rekonstruieren.

Dabei sind sie auch auf spannende Details bei der Herstellung gestoßen.

Älteste Hose der Welt kommt aus China

Wer hätte das gedacht: Selbst die älteste Hose der Welt ist „Made in China“ (höhö)! Straßenarbeiter haben das gute Stück im nordwestchinesischen Turpan in einer alten Grabstätte entdeckt. Seither haben Forscher fünf Jahre lang versucht, das historische Kleidungsstück wieder herzustellen. Jetzt ist ihnen das auch gelungen. Ab sofort kann man die Ur-Hose in einer Sonderschau des Staatlichen Museums für Archäologie im deutschen Chemnitz bewundern.

Historiker, Archäologen, Geologen und Modedesigner haben die Uralt-Hose analysiert und auch nachgeschneidert. Während der fein säuberlichen Restaurierungsarbeiten, hat man herausgefunden, dass der Mann, der diese Hose getragen hat, vor mehr 3.000 Jahren gelebt hat. Aber auch andere Geheimnisse sind dabei ans Licht gekommen.

„Wir haben drei nahezu identische Hosen gewebt, um zu sehen, wie das damals funktionierte“, erklärt Prof. Mayke Wagner vom Deutschen Archäologischen Institut. Unter dem Mikroskop erkannte man, dass dabei Wolle von Schafen, die der heutigen Skudde-Rasse ähnelt, verwendet wurde. Diese war „grobhaarig, nicht so weich, aber schon aus einer Zuchthaltung“. Zur Herstellung nutzte man damals so etwas wie einen selbst gebauten Rückenwebstuhl.

War das der Vorgänger der Jeans?

Laut den Forschern hielt die Spannung der Fäden so gut, dass diese Hose sogar als Vorgänger einer Jeans bezeichnet werden kann. „Der Stoff war am Ende stabil, aber zum engen Anliegen auch elastisch.“ Vor allem Reitvölker in Sibirien und Zentralchina haben diese Hosen getragen. Das beweise auch das Muster auf den Knien, das man bereits auf Keramik aus dieser Zeit sieht.

Wie Wagner gegenüber der Bild-Zeitung verrät, waren die Hosen vor 3.000 Jahren total im Trend. „Das Design war extrem schick und superhot“, so die Professorin. „Heute könnte es Versace Konkurrenz machen!“