Es ist ein „Barbie“-Sommer! Denn an dem Blockbuster kommt in diesem Jahr wohl wirklich niemand vorbei. Ein ziemlicher Gewinn – auch für den Barbie-Hersteller Mattel. Denn dieser will den Hype um Kinderspielzeug-Nostalgie offenbar besonders nutzen.

Laut Fachmedien plane das Unternehmen nämlich ein richtiges Filmuniversum.

Nach Barbie: Mattel kreiert eigenes Filmuniversum

In gar nicht allzu ferner Zukunft könnte die Abkürzung MCU eine neue Bedeutung bekommen. Denn während Filmfans darunter jetzt noch das MARVEL Cinematic Universe verstehen – also alle Filme aus dem Hause Marvel – könnte MCU schon bald für das MATTEL Cinematic Universe stehen. Denn wie Branchenmedien berichten, plane der Spielzeughersteller ein eigenes Filmimperium.

Eigentlich keine große Überraschung, wenn man sich ansieht, welche Ausmaße das erste große Filmprojekt aus dem Hause Mattel angenommen hat. Denn auch, wenn „Barbie“ von Warner Bros produziert wird – der Puppenhersteller Mattel ist ebenfalls beteiligt. Und profitiert nicht nur auf der Leinwand (oder habt ihr die gigantische Ansammlung an Barbie Merchandise in den vergangenen Wochen noch nicht bemerkt?). Diese Erfolgswelle will Mattel offenbar weiterhin ausnutzen. Denn wie ein Bericht des „New Yorker“ zeigt, sollen insgesamt mindestens 45 neue Projekte in Planung und Entwicklung sein. Und sie alle haben etwas mit unserer Kindheit zu tun.

Ja genau, ihr habt richtig gelesen: 45 Verfilmungen in den kommenden Jahren werden an Mattel-Spielzeug und Figuren gebunden sein. Dazu gehört etwa ein Hot Wheels Projekt, an dem Star-Filmemacher J.J. Abrams beteiligt sein soll. Oscar-Preisträger Daniel Kaluuya soll außerdem einen Spielfilm über Barney (ja genau, der große lila Dino) produzieren. Darin soll der XXL-Dino aber auf eine „surrelistische“ Art und Weise gezeigt werden. „Wir lehnen uns eher an die Ängste der Millennials an, als dass wir es auf Kinder abstimmen“, erklärt Filmproduzent Kevin McKeon. „Es ist wirklich ein Stück für Erwachsene. Nicht, dass es nicht jugendfrei wäre, aber es wird sich auf einige der Schwierigkeiten und Probleme konzentrieren, die man hat, wenn man in den Dreißigern ist und mit Barney aufwächst – einfach das Ausmaß der Ernüchterung innerhalb der Generation.“

Von Horrorfilmen und Polly Pocket Abenteuern

Auch Filme über He-Man und Masters of the Universe seien in Planung. Nach Barbie bekommt dann auch Polly Pocket das Spotlight. Lena Dunham soll bei dem Film Regie führen und für das Drehbuch verantwortlich sein. Medienberichten zufolge wird „Emily in Paris“-Star Lily Collins den Film mitproduzieren und die Titelrolle übernehmen. Und auch die UNO-Spielkarten sollen im Fokus eines Spielfilms stehen.

Doch nicht jedes Spielzeug wird wohl zum kinderfreundlichsten Kinoerlebnis umgewandelt. Denn aus dem Magic 8 Ball (ihr wisst schon, die Bälle, denen man eine Frage stellt, sie dann schüttelt und die Antwort bekommt) soll ein Horrorfilm werden. Robbie Brenner, Executive Producer von Mattel Films, versichert gegenüber dem „New Yorker“ aber, dass die Filme dennoch alle Altersgruppen ansprechen sollen. „Wir werden keine nicht jugendfreien Filme machen“, so Brenner. Die Magic 8 Ball Produktion bewege sich jedoch „ein wenig an der Grenze“. Dennoch werde es in den Mattel-Filmen nichts geben, „das sich gewalttätig anfühlt oder Familien abschreckt.“

Doch das alles dürfte wohl erst der Anfang sein. Denn Mattel will wohl, dass wirklich jedes Spielzeug unserer Kindheit in irgendeiner Form wieder zurückkehrt. Sieht also ganz so aus, als würden wir noch ziemlich viel Zeit auf dem Nostalgie-Zug verbringen. Wann wir die Filme sehen, bleibt allerdings abzuwarten. Durch den aktuellen Doppelstreik in Hollywood von Schauspieler:innen und Drehbuchautor:innen könnten sich möglicherweise auch diese Projekte verzögern.