Gesundheitsminister Rudolf Anschober erwartet, dass Österreich der Coronavirus-Höhepunkt erst bevorsteht. Er geht von einem Peak der Infektionen Mitte April oder sogar Mitte Mai aus.

Das sagte Anschober Freitag früh im ORF-Radio.

Coronavirus in Österreich: Peak kommt Mitte April oder Mitte Mai

7040 Personen wurden in Österreich bisher positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. 58 Todesfälle gibt es bereits, 225 sind laut aktuellen Zahlen wieder genesen. Derzeit sind außerdem 800 Erkrankte hospitalisiert, 128 liegen auf Intensivstation. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober in einer heutigen Pressekonferenz zur Zwischenbilanz der Coronavirus-Ausbreitung in Österreich bekannt.

Dennoch sei es derzeit aber viel zu früh um ein positives Signal zu setzen. „Wir müssen bis Ostern stabil werden, was die Zuwächse betrifft.“, so Anschober. Er erwartet einen Peak der Infektionen Mitte April oder sogar Mitte Mai.

Zwischenbilanz der Regierung: Keine neuen Maßnahmen

Die Zuwächse der Erkrankungen seien etwas abgeflacht, so Rudolf Anschober in der heutigen Pressekonferenz zur Zwischenbilanz der Coronavirus-Ausbreitung in Österreich. „Es wird aktuell keine Entscheidungen über neue Maßnahmen geben, dazu ist auch die Erfahrung noch viel, viel zu klein, was die Auswirkungen der bisherigen Maßnahmen betrifft.“, so der Gesundheitsminister (Grüne). Am Wochenende werde man weitere Analysen durchführen und sich die aktuellen Zahlen genauer anschauen.

Maßnahmen beginnen zu wirken

„Wir haben einen Verzögerungseffekt von zehn bis 14 Tagen, was die Wirkung der Maßnahmen betrifft. Ab dann sollten wir sie in der Statistik auch sehen.“, so Anschober weiter. Dennoch ist er optimistisch: „Die Maßnahmen beginnen zu wirken“. Und auch die aktuellen Prognosen stimmen. „Sie sind sehr gut und punktgenau. Wir können uns auf die Prognosen durchaus verlassen“, so Anschober.

52 Todesfälle in Österreich

Bislang verzeichnet Österreich 52 Coronavirus-Tote. Um die Zahl der Infektionen in den Griff zu bekommen, setzt man nun außerdem verstärkt auf Testungen. Insgesamt 40.000 sogenannte PCR-Tests, die eine Erkrankung erkennen, wurden in Österreich bereits durchgeführt und die Kapazitäten werden laufend erhöht, so Anschober.

Zudem appelliert er einmal mehr an die Bevölkerung weiterhin zu Hause zu bleiben. Allen voran die Risikogruppen, also jene Menschen mit Vorerkrankungen und die ältere Bevölkerung. „Es gibt keinen Grund zur Panik, aber bleiben sie zu Hause!“, so der Gesundheitsminister.

Nehammer appelliert an die Bevölkerung

Und auch Innenminister Karl Nehammer appelliert einmal mehr an die Österreicher, unnötige Polizei-Einsätze zu verhindern. Er sei schockiert über sogenannte „Spuckattacken“ und „Corona Partys“. Und auch vor Fake News warnt Nehammer eindringlich. Denn diese verbreiten sich derzeit wie ein Lauffeuer auf diversen Kanälen.